Mittwoch, 14. November 2012

Segen

Ein Bild, ein Text haben mich heute durch den Tag begleitet:

Christus und der schlafende Johannes (14.Jh.)
 
Johannes sagt immer wieder,
es komme darauf an, in der Liebe zu sein.
In der Liebe zu bleiben.

"Wer in der Liebe bleibt,
der bleibt in Gott und Gott in ihm."

So lehnt er auf vielen alten Bildern
den Kopf an die Schulter Jesu,
gibt ihm die Hand, gehört zu ihm,
schläft ein mit einem stillen, friedvollen Gesicht.

Etwas anderes als der Liebende, 
etwas anderes als der Geliebte
will er nicht mehr sein.

Wollen wir aber in Gott sein,
so nützt kein Gedanke.
Kein Höhenflug des Geistes.
Gott ist auf alle Fälle höher,
weiter, tiefer, größer.
Nur die Liebe ist es, die ihn berührt. 
Die Liebe, die dankbare,
des von ihm geliebten Menschen.

Wer das Ganze schaut,
wer mit Gott eins ist in der dankbaren  Gelassenheit,
der, so sagt die Bibel, ist der Segnende.

Segnen heißt Lebenskraft geben, Leben bejahen.
Heißt sagen: Lebe, wie du musst, und sei glücklich.
"Gott gebe dir vom Tau des Himmels
und von der Fettigkeit der Erde."

Segnen ist eine offene Hand, die gibt und nichts nimmt.
Segnen sagt: Ich sehe den Weg, den du gehst,
und bejahe ihn.
Möge dir die Kraft zufließen, 
die du brauchst.

Jörg Zink, aus: Was bleibt, stiften die Liebenden (Kreuz Verlag)(gekürzt)

(In Dankbarkeit für alle, die mir in diesem Sinne zum Segen geworden sind)

1 Kommentar:

  1. Vielen lieben Dank Brigitte, für diese Worte, die durch Dich zu mir gelangen.
    Herzlich Roswitha

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