Sonntag, 30. Dezember 2012

Sonntagsfreuden

Tatsächlich - da ist wieder einmal ein "echter" Sonntag zwischen all den Feiertagen! Da muss ich doch schnell noch eine Sonntagsfreude mitteilen, auch wenn es eigentlich eine Heiligabendfreude war (aber es freut mich immer noch):


Der Schalkragenpulli, den sich mein großer Sohn schon im Frühjahr (!) gewünscht und den ich auch sofort begonnen hatte (voller Freude, denn von Mama Selbstgestricktes wurde in den Teenagerjahren  als eher uncool betrachtet) - er ist eeendlich fertig geworden... wobei, das Fertigwerden war nicht das Problem, sondern die Passform. Weil es nämlich ausdrücklich ein "auf Figur" getrimmter Pulli sein sollte und ich bisher nur locker sitzende Teile mit gerade eingesetzten Ärmeln oder Raglan von oben gestrickt hatte. Natürlich weiß ich, wie eine Armkugel aussieht, aber die ersten beiden Versuche schlugen leider Falten und mussten wieder aufgeribbelt werden...



Dann kam der Sommer und es war sowieso viel zu heiß, um Wolle zu verstricken.
Und dann war der Sohn beim Studieren und ich hatte kein Modell mit denselben Maßen zum Anprobieren. Weshalb das halbfertige Teil längere Zeit einfach liegen blieb, von Zeit zu Zeit hervorgeholt, zweifelnd betrachtet und seufzend in den Schrank zurückgelegt wurde.
Irgendwann wurden dann die Nachfragen dringlicher ("Krieg ich eigentlich meinen Pulli bis zu meinem Geburtstag / bis zum Winter / bis Weihnachten???") und mein Gewissen immer schlechter, und ich ging googelnderweise auf die Suche nach einer brauchbaren Anleitung. Gerettet hat mich (bzw. den Pullover) dann das geniale Armkugelrezept von Martina / Tichiro, die in ihrem Blog einige sehr nützliche Anleitungen vorrätig hat. Das Ausrechnen der erforderlichen Maschen- und Reihenzahlen hat mich zwar trotzdem noch einige Schweißtropfen gekostet, und ich musste nicht nur die Ärmel, sondern auch die oberen Hälften vom Vorder- und Rückenteil nochmal auftrennen und den Armausschnitt verbessern - aber mit Hilfe eines Taschenrechners und vieler Tassen Tee habe ich es schließlich geschafft. Puuhhh!!!  


Als dann der junge Mann am Weihnachtsabend das langersehnte Stück auspackte und anprobierte , war ich richtig aufgeregt ("...wenn es jetzt immer noch nicht passt, stopf ich's in den Kleidersack!!"), aber man höre und staune, sein Kommentar lautete: "Ich glaube, ich hatte noch nie einen so gut sitzenden Pullover!"

Und ich weiß jetzt endlich, wie man ordentliche Ärmel strickt - DANKE, MARTINA!


(Sonntagsfreuden ist eine Idee von maria. Die obige Sonntagsfreude ist ziemlich lang geraten und stellt daher eher die Kreuzung einer normalen Sonntagsfreude mit einem vor lauter Erleichterung etwas überschwenglichen Strickpost dar...).

Dienstag, 25. Dezember 2012

Besternt


"Da die Weisen den Stern sahen, wurden sie hocherfreut 
und gingen in das Haus..." (Matth. 2,10)

Weise Stern - Spiele

Da das Kind 
die Weisen sah,
wurde es hocherfreut,
lachte
und gab ihnen 
in ihre leergeschenkten Hände
den Stern - ein Stück Himmel.
 


Da der Stern 
die Weisen ankommen sah,
schweifte er ab,
froh, dass sein Auftrag
so glücklich vollendet war.
Seitdem sucht er
nach neuen Weisen.

Da die Weisen 
das Kind sahen,
gingen sie in das Haus
und hängten dort
den Stern auf.
Jetzt ist es im Haus
immer sternenklar.


Da das Kind
durch die Dachsparren
den Stern sah,
sagte es:
welch ein Haus!
Die Weisen
können kommen.

Da der Stern
das Kind sah,
fing er an zu funkeln
und zu schweifen,
bis auch die Unweisesten
den Weg in das Haus fanden.



Da die Weisen 
das Haus sahen,
das noch unbekannte Ziel,
gingen sie erst hinein,
als sie den Stern darüber erblickten.
So fanden sie ihr Kind.


Da das Kind
das arme Haus sah,
in dem es
zur Welt gekommen war,
hieß es den Stern
darüber stehen.
Seitdem kann man hier wohnen.



Da der Stern
das Haus sah, 
blieb er darüber stehen,
bis die Weisen der Welt sahen,
wo die wahre
Weisheit wohnt.

Da die Weisen
den Stern sahen,
suchten sie
das Kind
und siehe,
das Bettelbaby
wurde ihr Star.


Am Ende war alles
wieder wie zuvor:
leer der Himmel,
dunkel das Haus,
weit die Wege.
Aber in meinem Innern
blieb ich besternt.

(G.R.)
 



Donnerstag, 20. Dezember 2012

Sag niemals nie...

   ...denn es könnte ja doch einmal passieren, das völlig Unwahrscheinliche, wovon man dachte, dass es allen anderen passiert, nur nicht mir...
Nein, es ist mir zum Glück nichts Schlimmes passiert, ganz im Gegenteil: ich habe bei einer Verlosung gewonnen!!
Nein, keine Lottomillion, auch keine Küchenmaschine bei einem Preisausschreiben - sowas mache ich eh nicht mehr mit, weil mir die Erfahrung aus fünfzig Jahren (oder so) gezeigt hat, dass ich da einfach kein Glück habe. Ich hab nämlich noch nie was gewonnen, nicht mal einen Kugelschreiber oder ähnlichen Kram. Wohingegen mein jüngster Sohn auf jedem Jahrmarkt und bei jeder Tombola sein Taschengeld für Lose ausgibt und meist mit recht gut gefüllten Hosentaschen nach Hause kommt.
(Obwohl - wenn ich nun genauso viele Lose kaufen würde, ob ich dann nicht vielleicht auch... wenigstens ein Feuerzeug oder ein kleines Schlüsselanhängerplüschtier... ach was, dafür geb ich doch kein Geld aus!!).

Aber jetzt, jetzt ist es doch passiert:



Uta von "wer ist eigentlich dran...mit Katzenklo?" (unbedingt mal reinschauen, wer das noch nicht kennt - sie schreibt genauso witzig und mitten aus dem Leben, wie der Blogname vermuten lässt) - also, sie hat einen Kalender verlost. Ich hatte mich gerade im Schreibwarenladen über die angebotene Auswahl an Familienplanern geärgert (Tierkinder mit Schleifchen im Fell, doofe Witzzeichnungen, Hello Kitty und bestenfalls noch ein Mondkalender). Da kam mir nun diese Verlosung eben recht - aber, was soll ich sagen: aufgrund meiner Erfahrungen als Nietenzieherin hab ich das Ganze dann gleich wieder vergessen und musste erst von Uta per Kommentar darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Losglück diesmal auf meiner Seite war... Jippieh!!!



Nun ja - natürlich standen die Chancen hier nicht schlecht, aufgrund der überschaubaren Anzahl an Teilnehmern - aber trotzdem, mein Lospech-Trauma ist geheilt :) und ich habe jetzt einen wirklich originellen Kalender, den man nicht in jedem Laden kaufen kann (aber hier bestellen).

Ich hab mich gefreut wie ein Schneekönig! Danke, Uta, und alles Gute für 2013! 

(A propos - was ist eigentlich ein Schneekönig? Und wie sieht das aus, wenn er sich freut? So...                                                               oder so...??)

          

Wahrscheinlich so:



Euch allen viel Freude und die ein oder andere kleine oder große Überraschung, und vor allem: frohe, gesegnete Weihnachtstage!

Freitag, 14. Dezember 2012

Geschenkt!

Jede von uns hat wohl schon einmal ein Geschenk bekommen, mit dem man Mühe hatte. z.B. weil es dem eigenen Geschmack völlig zuwiderlief, man aber Gefallen heucheln musste, um den Geber nicht vor den Kopf zu stoßen. Bei uns zuhause gab es so ein ungeliebtes Geschenk, ein schmiedeeisernes kunsthandwerkliches Produkt, das keinem in der Familie gefiel und das deshalb auf den Dachboden verbannt wurde. Wenn dann der - ansonsten gern gesehene - Geber zu Besuch kam, rannte meine Mutter los, holte das Ding und stellte es gut sichtbar ins Regal - so lange, bis der Gast sich verabschiedet hatte. Dann wurde es wieder ausquartiert, bis zum nächsten Besuch.
Und ich erinnere mich an ein umfangreiches Paket, das ich von einer Nachbarin zur Konfirmation bekam. Sie stand erwartungsvoll dabei, als ich es auspackte - es entpuppte sich als riesige und, wie ich fand, bockhässliche Vase. Meine Mutter, die meine gelegentlich sehr unverblümen Meinungsäußerungen kannte, schwitzte Blut und Wasser vor Angst, dass ihre Tochter das gutnachbarschaftliche Verhältnis durch eine unbedachte Reaktion irreparabel beschädigen könnte. Ich stand einen Moment stumm da, ratlos, was da zu sagen wäre, hob dann die Vase in die Höhe und murmelte: "Oh, die ist aber sch...wer!" Es war das Äußerste, was ich zugunsten der Monstervase sagen konnte (ich glaube, sie ging bald darauf in Scherben...).
Worüber ich mich dagegen immer freue, sind Geschenke, die keinen "Speicherplatz für die Ewigkeit" beanspruchen, sondern sich genüsslich verbrauchen lassen. Und solche Sachen verschenke ich auch am liebsten, wenn ich Besuche mache - oder eben jetzt zu Weihnachten. Zum Beispiel Leckeres aus eigener Herstellung: selbstgemachten Fruchtsirup (für Kinder) oder Likör (für die Eltern), eine besondere Marmelade, die es so nicht im Laden zu kaufen gibt, ein selbstgebackenes Brot - einfache, gute Dinge, die meist mehr Freude machen als Gekauftes.
Ein ganz wunderbaren Mitbringsel für Naschkatzen, das immer Freude und die Frage nach dem Rezept auslöst, sind Florentiner. Nicht die großen, oft etwas zähen vom Bäcker mit Zitronat und kandierten Kirschen drin (was wir eh nicht mögen), sondern kleine, feine, unglaublich leckere Mini-Florentinerchen zum einfach Wegnaschen. Das Rezept stammt von der alten Dame mit den Aquarell-Karten (hier), welche diese Spezialität oft verschenkt hat, edel verpackt in Zellophan mit Schleife - auch ich gehörte zu den Beschenkten und "Erbinnen" des Rezeptes. Und so geht es:


Florentiner
 
Einen Esslöffel Butter, 125 g Zucker und gut 1/8 l Sahne aufkochen.
200 g Mandelblättchen, zweieinhalb Esslöffel Mehl und eine Prise Salz darunterrühren. (Die Angaben sind nicht ganz exakt, die Masse soll nicht flüssig, aber auch nicht zu fest sein - ausprobieren!).
Ein paar Minuten abkühlen lassen.
Dann kleine Häufchen aufs mit Backpapier belegte Blech setzen - nicht zu dicht, denn sie laufen etwas auseinander - und im vorgeheizten Ofen bei 180°C etwa 10 - 12 Minuten backen. Unbedingt dabeibleiben, weil am Ende der Backzeit eine Minute mehr oder weniger über das Schicksal der Florentinerchen entscheiden kann!
Die links im Bild waren zu lange drin...


Wer mag, kann die abgekühlten Florentiner noch auf der Unterseite mit Schokolade bestreichen (ich empfehle es wärmstens ;))!


Und wenn sie dann fertig sind, bleibt nur noch die schwere Entscheidung: verschenken - oder vielleicht doch lieber selber vernaschen...??

Freitag, 7. Dezember 2012

Engel heute

                   
Nicht auf Flügeln der Winde
schweben die Engel daher.
Sie gehen auf irdischen Füßen.
Und manchmal seufzen sie schwer.
Sie tragen gewöhnliche Namen
und Gesichter wie unsereins.
Von göttlichen Herrschaftszeichen
tragen sie sichtbar keins.
Willst einen Engel du sehen,
blick dir zur Seite nur:
Wo Menschen sich liebend verströmen,
triffst du der Engel Spur.
Vielleicht bist du selber einer,
durch den Gott zu den Menschen spricht
und gehst deinen Weg zwischen ihnen
segnend und weißt es nicht.
      
Wilma Klevinghaus
 


(Bilder aus "Sixpack Engel" von Dorothee Herrmann)

Sonntag, 2. Dezember 2012

Sonntagsfreuden

Eine freudige Überraschung diese Woche: dank eines ausgefallenen Seminars am Wochenende konnte unser eben zwanzig Jahre alt gewordener Student für vier Tage heimkommen :-), seinen Geburtstag im Kreise der Familie nachfeiern :-)) und heute mit zum Weihnachtsmarkt gehen :-)))!


Und ich hatte sie endlich wieder einmal...
 

                                                             ...alle drei...


                                                                                     ...beisammen! Schön war's...!

memories: Ein Engelchen...



                                 ...oder sogar zwei? Begegnung im Advent (vor dreizehn Jahren).


memories - von Zeit zu Zeit ein Blick in die Schatzkiste meiner Erinnerungen aus den letzten gut zwanzig Jahren. Wobei meine Kinder, so wie sie damals waren, natürlich die Hauptrolle spielen...
Wenn ihr Lust bekommt - macht doch auch mal den Deckel von euren Schatzkisten auf und zeigt etwas von euren memories!