"Irgendwo ist doch immer ein Häkchen versteckt..." schrieb ich erst gestern als Kommentar zu einem Blogpost, in dem es um gewisse Schwierigkeiten beim Neubau eines Gartenhäuschens ging.
Heute hatte ich selber so einen Häkchen-Tag.
Als ich frühmorgens mit dem Hund loslaufen wollte, fiel mir eine große nasse Fläche auf der Straße vor unserem Haus auf. Komisch, drumrum war doch alles trocken... ja, und unter dem Kanaldeckel rauschte es auch ganz laut, wie ein Wasserfall, das war mir gestern abend schon aufgefallen...
Im Rinnstein lief ein Bächlein Richtung Gully, und bei genauerem Hinschauen war klar, dass das Wasser direkt vor unserem Gartentor aus dem Asphalt kam.
Ich zerrte den Hund wieder ins Haus und rief bei den Stadtwerken an.
Erstaunlicherweise war trotz der frühen Stunde (es war Viertel nach sieben) schon jemand da und versprach, Leute herzuschicken.
Bald darauf standen auch unsere Badezimmer-Installateure auf der Matte, um die seit einer Woche sehnlich erwarteten und endlich gelieferten Duscharmaturen ins halb fertig renovierte Bad einzubauen.
Nach einer eiligen Hunde-Runde bestätigten mir die Stadtwerkler, dass es sich um einen Wasserrohrbruch handele und sie nun eine provisorische Leitung vom Nachbarhaus zu uns herüber einrichten würden. Dazu musste der Haupthahn im Keller mal auf- und dann wieder zugedreht werden und ich sprang zwischen Keller und Bad im ersten Stock hin und her, um den Badhandwerkern zu melden, wann sie ihre Anschlüsse zu- und wann wieder aufmachen konnten.
Nachdem dann das weitere Procedere besprochen war, kehrte allmählich etwas Ruhe ein, und ich konnte einkaufen gehen und ein wenig von der dringenden Arbeit tun, die ich mir eigentlich für einen langen, ungestörten Vormittag vorgenommen hatte.
Gegen Mittag waren die Handwerker fertig und ich ging ins Bad, um froh die neue Dusche zu besichtigen. Und musste staunend feststellen, dass da völlig andere Teile angebracht waren als die, die ich ausgesucht hatte!
"Da ist wohl irgendwas schiefgelaufen mit der Bestellung", meinte der Chef etwas kleinlaut, als ich anrief und reklamierte. "Aber Sie bekommen die richtigen noch, keine Sorge." Nun duschen wir eben erstmal unter der wunderbaren, aber meiner Meinung nach äußerst unpraktischen Riesen-Regendusche, aus der das Wasser senkrecht sanft herabrieselt und die man nicht trockenen Haares verlassen kann, auch wenn man gar keine Haarwäsche wollte. Zumindest wird dabei der Rest vom Bad nicht so nass, denn eine Glasabtrennung fehlt auch noch (was jedoch nicht am Handwerker liegt, das habe ich selber verpennt...).
Aber mal ehrlich: auch wenn man sich erst mal ärgert, weil man sich diesen Tag und überhaupt so manches anders vorgestellt hatte - wie unglaublich gut geht es uns doch, dass wir solchen Luxus haben wie renovierte Bäder und Leute, die sofort zur Stelle sind, wenn mal ein Wasserrohr kaputt geht! Und noch so vieles mehr...