Dienstag, 6. Januar 2015

...ins Weite... (und eine Einladung)




Die neuen Tage öffnen ihre Türen.
Sie können, was die alten nicht gekonnt.
Vor uns die Wege, die ins Weite führen:
Den ersten Schritt. 
Ins Land. Zum Horizont.

(Klaus-Peter Hertzsch - auszugsweise zitiert aus dem Kalender "Der andere Advent")

Eigentlich geschieht das ja nicht nur mit dem Beginn eines neuen Jahres, sondern jeden Monat, jede Woche, täglich: dass neue Tage ihre Türen öffnen, dass wieder ein neuer Tag mit seiner Weite vor uns liegt... ein kleines Wunder jeden Morgen.
Aber an Neujahr und in den Tagen danach ist das Gefühl, in etwas Neues, Frisches, Unbenutztes einzutreten, besonders spürbar. Wie das Aufschlagen eines neuen, noch ungelesenen Buches, das man erst einmal genießerisch befühlt und beschnuppert, mit der Hand über die glatten weißen Seiten streicht und sich auszumalen versucht, was für ein ganz besonderes Stück Leben darin verborgen sein mag.  Wie frischgefallener Schnee, der dazu einlädt, die eigenen Fußstapfen darin zu hinterlassen. Der erste Schritt, zögernd und lauschend... und dann noch viele, viele weitere: Zum fernen Horizont - oder in innere Weiten? Hin zu neuem "Können"? Zu neuen Ufern - oder dem scheinbar Bekannten immer wieder neue Möglichkeiten abgewinnend?
Ich selber werde wohl eher in diesem Sinne neu-gierig sein: im Versuch, die alltäglichen Dinge auf neue Weise zu tun, bewusster, reflektierter, aufmerksamer für das, was sie mir bedeuten und warum ich dies oder jenes tue oder lasse. Und ein paar alte, fallengelassene Lebensfäden möchte ich nach und nach wieder neu aufnehmen: seien es im Laufe der Jahre locker gewordene oder ganz eingeschlafene Verbindungen zu einigen Menschen, mit denen ich einen Abschnitt meines Lebens geteilt habe, seien es Dinge, die ich einmal ausprobiert, aber nicht weiter geübt habe (z.B. manche handwerklichen oder sonstigen kreativen Versuche).

Mal sehen, wie weit ich komme... 



Wir wissen nicht, ob wir ans Ziel gelangen.
Doch gehn wir los.
Doch reiht sich Schritt an Schritt.
Und wir verstehn zuletzt: Das Ziel ist mitgegangen;
denn der den Weg beschließt und der ihn angefangen,
der Herr der Zeit geht alle Tage mit.

(Klaus-Peter Hertzsch, s.o.)


Und nun kommt zum Schluss noch eine Einladung an alle, die nicht so ohne weiteres "mal weg" können: ich lade euch ein, zwei junge Männer auf einer Reise ins wirklich "Weite" und zu im wörtlichen Sinne "neuen Ufern" ein wenig zu begleiten: Während ich dies hier schreibe, befinden sie sich gerade im Landeanflug auf Los Angeles, von wo sie zu einem großen und wohl auch streckenweise abenteuerlichen (...das Mutterherz hofft: nicht allzu abenteuerlichen...) Trip quer durch die USA aufbrechen wollen. Mein großer Sohn hat sich zusammen mit einem Kommilitonen diese ungewöhnliche Art eines Auslandspraktikums ausgedacht, und nach einer intensiven Vorbereitungsphase sind sie heute um die Mittagszeit gestartet und kommen kurz nach Mitternacht (15 Uhr Ortszeit) hoffentlich wohlbehalten dort an. Was sie in den kommenden drei Monaten alles vorhaben und erleben, darüber berichten sie in einem Blog. Und weil dieses Reisetagebuch in gewisser Weise interaktiv gestaltet ist und auch vom Mitmachen seiner Leser lebt, verlinke ich es hier (auch wenn mich das ein Stück meiner Blog-Anonymität kostet, aber das ist es mir wert). Wer mehr wissen möchte, möge bitte hier hineinschauen: - http://trip-us.jimdo.com - und es je nach Möglichkeit auch interessierten Jugendlichen weitersagen, denen es vielleicht Spaß machen könnte, per Kommentar und Abstimmung die Reiseroute und besondere Aufgaben für die beiden Abenteurer mitzubestimmen.

05. Dezember (Heilbronn)


Es ist Mitternacht - ich geh ins Bett (ganz in der Nähe) und schicke meine Gedanken noch ein bisschen ins Weite - zum Beispiel nach L.A., mittags um drei, 27°C und strahlender Sonnenschein... Gute Reise, ihr beiden!
Und Gute Nacht, all ihr anderen!

17 Kommentare:

  1. Die Aufbruchstimmung ist so intensiv spürbar und mitrei(s)ßend. Ein Stück Hoffnung steht dahinter, etwas zu entdecken, das genau richtig ist für das Leben, sich bewegen, weil alles im Fluß sein soll. Und ein kleines bißchen erinnert mich das an einen Liedtext von "Novalis": Wer Schmetterlinge lachen hört ...das Wachsen und Reifen und die Entdeckung seiner selbst, zu allen Zeiten im Leben.

    Herzlich aelva

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    1. "Wer in sich fremde Ufer spürt..." ...ja, passt! Ein schönes Lied, ich kannte es nicht.

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  2. Liebe Brigitte,
    ich wünsche DIR eine gute Zeit in dieser Zeit; ich kann das so gut nachvollziehen, die Gedanken, die Flügel bekommen. 2012/13 gingen meine Gedanken in den Hohen Norden, nach Finnland und gleichzeitig in den Nahen Osten, nach Jordanien; ich bin mir manchmal vorgekommen, wie der Knoten in einem langen Seil, das nach zwei gegensätzlichen Seiten gestrafft war; wenigstens waren die beiden in der gleichen Zeitzone. Deshalb: Dir alles Gute; gerne werde ich in den Blog reinschauen.
    Herzlichst
    Ingid

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    1. :-) An die Zeitverschiebung muss ich mich erst gewöhnen - dort wachen sie demnächst zum ersten Mal in ihrem Camper-Reisegefährt auf...

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  3. Liebe Brigitte - mich hat der Kalendereintrag auch sehr angesprochen.
    Auch der vom 3.1.. Kennst du den Film "und täglich grüßt das Murmeltier"? - da geht es auch darum Schrittchen für Schrittchen zu erkennen, anzunehmen um dann verändern zu können.
    Ich wünsche dir den für dich richtigen Weg in 2015 und den beiden USAreisenden wunderbare Erfahrungen auf ihrer Reise!
    LG, Marion

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    1. Deeeen Film.... wollte ich auch schon ewig mal anschauen... (ha! ein Neujahrs-Vorsatz!!!) :-)

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  4. Ja, der Kalendereintrag zum Neuen Jahr hat mich auch sehr angesprochen und kurz hatte ich überlegt, den Text für meinen Blog zu nehmen :). Die Reise der Beiden werde ich gerne mitverfolgen, ein spannendes Projekt. Manchmal wünsche ich mir, in jungen Jahren mutiger gewesen zu sein. Glückwunsch zu Deinem Sohn und liebe Grüße, Christine

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  5. Liebe Brigitte, ach du sprichst mir mal wieder aus der Seele! Und die reisenden Herren zu begleiten, das finde ich so ungeheuer spannend. Ich bin jedenfalls dabei und wünsche ihnen eine unvergeßliche Zeit. Die "Anonymität" im Netz, die kannst du leider so ziemlich vergessen. Was dein Mutterherz gerade durchmacht, das kann ich gut nachempfinden. Wir "Mitreisenden" werden sie einfach mit guten Wünschen begleiten. Halt dich tapfer! Liebe Grüße.

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    1. Da mein reisender Herr so überhaupt nicht anonym daherkommt, werde ich es wohl auch überleben...

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  6. Beim lange nicht mehr gekannten, erkältungsbedingten nichts tun können und nur daliegen, sind mir diese Gedanken von Schritt für Schritt und Führung auch gekommen. Weniger ist mehr bewahrheitet sich in so Vielem. Das Bild vom frischen, weißen, noch unberührtem Schnee gefällt mir sehr, und ein bisschen sehe ich das neue Jahr auch so an. Ein erster Schritt, wieder Englisch zu lernen, nächste Woche geht´s los.
    Das Unternehmen der Jungs ist spannend, hab eben geschaut und werde es weiter verfolgen.
    Alles Liebe, Birgit

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    1. Englisch auffrischen täte mir auch mal gut... viel Freude und Erfolg dabei, und vor allem erstmal: Gute Besserung, werde bald gesund!

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  7. Da bin ich dabei! Ich begleite gerne ... wenn auch nur vom warmen Zimmer aus.
    Ich finde es so gut, dass junge Menschen solche Wege gehen! Ich weiss wie Du Dich fühlst. Mein Grosser ging für Monate nach Spanien nach dem Berufsabschluss als Koch. Damals gab es noch keine Handys, kein Intenet. Ich hab oft wochenlang nichts gehört und dann wieder "nur" eine Karte.
    Ich hab loslassen gelernt und er sagt noch heute, dass es eine der besten Zeiten seines Lebens war ....
    Eine schöne und schwere Begleitung ist das für Dich!
    Liebe Amselgesang, weiss Du, dass ich noch immer beim beobachten der Vögel an Dich denke wenn ich eine Amsel sehe? Du hast mit dem Blognamen uns beide vernetzt, und mit all dem gegenseitigen Lesen und kommentieren ist eine Verbindung entstanden!
    Ach ja, die Anonymität. Ich bin da auch so vorsichtig. Und doch hebeln die Kinder das immerwieder aus.
    Als ich vor 2 Jahren in der REHA war als Begleitung von Robert hat Susanne einen Post in unser Blog geschrieben und dazu ein Foto eingestellt. Vor dem Gartentürchen mit dem Strassennamen, dahinter das Ortsschild! Mir ist das erst nach 5 Wochen aufgefallen. Passiert ist damals nichts, unruhig war ich lange Zeit.
    liebe Grüsse
    Elisabeth

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  8. Nun bin ich hier wohl die letzte Schreiberin ;-) Gelesen hatte ich schon vorher, auch bei den Jungs geschaut.
    Du wunderbare Worte-Finderin und -Schreiberin. Mein Kopf ist im Momente recht voll mit praktischen Dingen und "Sinniges" steht im Moment hinten an.
    Ich habe auch wieder eine Andere Advent-Kalender Seite, die mich sehr berührt hat. Die mit dem Pinguin in der Wüste von Eckhard von Hirschhausen.
    Du bist auf dem Weg, das spüre ich. Gut so.
    Bei Gelegenheit schaue ich mal bei den Jungs rein. Freie Blog-Zeit ist hier gerade ein besonderes Gut. Ich finde ihre Idee Klasse und finde, solche Abenteuer brauchen junge Leute. Das prägt für´s Leben.
    Liebe Grüße, Roswitha

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    1. Danke fürs Teilen deiner knappen Zeit, liebe Roswitha!
      Ja, die Pinguine... ich finde das gar nicht so leicht, herauszufinden, "was" man selber ist. Man muss versuchen, dem eigenen Herzen zu folgen, denke ich. Auch das leichter gesagt als getan... Aber da ist auch die Seite im Kalender mit den "tiefen Löchern im Gehsteig" (3.1.): ich bin gerade bei Level III. :-)

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  9. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
    Elisabeth

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  10. Das Foto des Tages (17.2) ist sooo toll! Wunderschön fotografiert dieses viele Eis ....
    Ich schau gern ins Reiseblog, liebe B., ich freu mich, dass Du es mit uns teilst!

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