Freitag, 24. Juli 2015

Gemüslichkeit

Zucchini sind eine feine Sache. Selbst in Gärten, wo sonst nicht viel gedeiht, wachsen sie zu ausladenden "Büschen" heran und bringen unermüdlich Blüte um Blüte und Frucht um Frucht hervor. Wenn man nur ein, zwei Tage lang nicht nachschaut, hat sich so ein zartes grünes oder gelbes Früchtchen plötzlich im Umfang verdoppelt und verdreifacht. Erst freut man sich wie Bolle über diese reiche Ernte, nach einer Woche hat man fünf Zucchini-Rezepte durchprobiert und nach zwei Wochen bekommt man Alpträume von gelb-grünen Tsunamis und halluziniert köstliche schneeweiße Blumenkohlköpfe oder knackige Gelbe Rüben.

    Die Ernte zweier Tage...
  
Weil ich das schon erlebt hatte, wollte ich in diesem Jahr nur zwei Zucchinipflanzen im Garten haben: eine in grün/lang und eine in rund/gelb. Da aber bekanntlich nicht jedes Samenkorn aufgeht, steckte ich sechs Samen in Töpfe, wovon fünf bald zu schönen Setzlingen herangewachsen waren. Die zwei kräftigsten setzte ich ins Beet. Am nächsten Tag fielen meinem Mann die drei übrigen Topfpflänzchen ins Gärtnerauge, und da er es nicht ertragen kann, wenn etwas "umkommt", brachte er schwuppdiwupp auch diese noch irgendwo unter. So geht es bei uns zur Zeit äußerst "gemüslich" zu (leider auch recht einseitig, denn die Buschbohnen, die sonst immer reichlich getragen haben, hatten in diesem Jahr Massen von schwarzen Läusen, welche nur eine Handvoll Böhnchen verschont haben (s.o.)).
Ein Glück bei diesem Überfluss ist, dass der jüngste Sohn seit einigen Wochen ausprobiert, wie es ihm als Vegetarier geht (bis jetzt gut), und deshalb auch den früher verschmähten Zucchini aufgeschlossener gegenübersteht. Trotzdem habe ich heute einiges zusammen mit Paprika und Zwiebeln süßsauer eingekocht, so dass die nächsten zwei, drei Tage zucchinifrei sein dürften.
Und morgen gibt es BLUMENKOHL und gefüllte MANGOLDröllchen!!    :-)

   Zwei Sorten - zu erkennen an den unterschiedlichen Blättern.

Damit sie nicht gar so viel Platz brauchen, habe ich zwei der Pflanzen versuchsweise an Rankgestellen hochgezogen. Funktioniert    prima!

 


Na dann: "Ein Prosit, ein Prosit...!"  (prosit = möge es nützen, wohltun!)      :-)

5 Kommentare:

  1. "Es geht nichts über die Gemüslichkeit" ... , weder im kulinarischen noch im fotografischen Sinn. Habe ganz gemüsslich Deine Bilder angesehen, die Lust und Laune auf mehr Wortverspieltes machen. So gelungen!

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  2. Herrlich, liebe Brigitte! Ich habe mich gerade erinnert gefühlt an die verzweifelte Kollegin von einst, die erst überglücklich und stolz von ihren Erträgen berichtete. Am Ende versorgte sie die halbe Belegschaft auf Wochen!! mit Zucchini. Köstlich, deine Worte - so auch die Bilder! Gibt es eigentlich einen geschmacklich wahrnehmbaren Unterschied zwischen den kleinen Runden und den großen Langen??

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    1. Im Geschmack ist kein Unterschied, ich werde mich aber in Zukunft doch wieder auf die klassischen länglichen beschränken, denn die runden haben zuviel wattiges Innenleben, da bleibt nicht mehr viel Verwertbares (zumindest im jungen, zarten Stadium). Bei den länglichen verwende ich alles, da ist das Innere irgendwie fester. Ich ernte sie aber auch jung, d.h. wenn sie etwa so groß sind wie die aus dem Laden oder vom Gärtner.

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  3. Was für eine Ernte!!! Aber ich kann mir gut vorstellen, dass einem nach zwei Wochen "DauerbeZUCCHINIkum" das Gemüse mal zum Hals raushängt.
    Deinen Mann aber ehrt es wirklich, dass er die Pflanzerl nicht verkommen hat lassen ;-)
    Alles Liebe Babsy

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  4. Deine Idee die Zicchini an einem Rankgestell hochwachsen zu lassen, finde ich super! Wir haben nur einen kleinen Garten und ich überlege immer, wie wir alles unterbringen können.
    Liebe Grüße,
    Kathrin

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