Donnerstag, 30. Juni 2016

12tel-Blick im Juni

Dieser Juni hatte es in sich: kühle und heiße Tage, Regen, Gewitter, blauer Himmel mit Sonne pur, Sturmwind und Wolkenbrüche... ich war gespannt, welches Bild nun der 12tel-Blick dieses Monats sein würde. Aber letztlich fällt es mir schwer, mich für eines zu entscheiden, deshalb gibt es heute ausnahmsweise zwei 12tel-Blicke.



Der erste ist nass und windig, aber mit noch blühendem Pfeifenstrauch im Hinter- und gerade abgeblühter Kletterhortensie im Vordergrund. Es ist kalt, und das Schilfgras schwankt heftig im Wind.


Das zweite Bild ist von vorgestern, mit Wassertropfen nur noch von unten. Die Sträucher sind endgültig abgeblüht, der Kirschlorbeer gehört dringend geschnitten (dieses Gehölz ist nicht zu bremsen in seiner Wuchskraft, kaum hat man es gestutzt, scheint es seinen Umfang schon wieder verdoppelt zu haben). Die "Baustelle" ist verschwunden, was es damit auf sich hatte, zeige ich, wenn's fertig ist. 
Die Zierquitte in der Ecke des Teiches ist total durch- und überwachsen von Johanniskraut (die großblütige Zuchtform). Mein Vater meinte, man müsse die Quitte dringend davon befreien, aber ich möchte abwarten bis nach der Blüte, weil ich die strahlend gelben Blüten so schön finde. Den dahinter wachsenden rosa blühenden Strauch kenne ich leider nicht mit Namen.


Ich wünsche mir und uns allen einen sommerlich-warmen, nicht zu heißen Juli mit gerade richtig viel Regen und Sonne (ach ja, das wäre schön!) - und verlinke noch schnell zu Tabea, bei der es schon ganz viele weitere Juniblicke zu sehen gibt.

Samstag, 18. Juni 2016

Ruhetag



Nicht jeder Tag kann ein Enkel- und Spieletag sein.
Wir nehmen es, wie es kommt, und freuen uns an den einfachen Dingen, wie z.B. eine Viertelstunde auf der kleinen Terrasse vor seinem Wohnzimmer zu sitzen. 
"Sollte man nicht ein Gitter an den Gartenteich machen, zur Sicherheit?"
"Aber Papa, wir fallen da bestimmt nicht rein!"
"Das kannst du nie wissen."
"Ihr seid doch auch ohne Gitter zurechtgekommen, wir schaffen das auch."
"Aber für die Kinder ist es gefährlich!"
"Die Kinder sind auch schon groß, die passen selber auf."
"Ich weiß nicht... wenn du meinst..."

Er macht sich furchtbar viele Sorgen, überall im und ums Haus lauern Gefahren, vor denen er uns nicht mehr bewahren kann... 
"Dann müsst ihr halt sehen, wie ihr zurechtkommt, wenn ich nicht mehr da bin." 
"Papa, wir sind ja auch schon sehr erwachsen - ich werde nächstes Jahr sechzig, denk mal!"
"Ich weiß nicht... " (zweifelnder Blick).

Ach ja.

Freitag, 17. Juni 2016

Enkelpower



Die beiden Enkeltöchter kommen zu Besuch und bringen fertig, was ich in den letzten Tagen nicht geschafft habe und, zumindest momentan, nicht für möglich gehalten hätte: die großväterlichen Lebensgeister soweit zu wecken, dass er Lust auf Mensch-ärgere-dich-nicht bekommt! Und sogar gewinnt!!
Danach war er ziemlich erschöpft, aber ich hoffe doch, dass es ihm gut genug getan hat, um es in Erinnerung zu behalten. Und sollte er es morgen doch vergessen haben (was gut möglich ist), habe ich ja noch dieses Beweisfoto...!  

Donnerstag, 16. Juni 2016

12tel-Blick: Der Mai war gekommen...

...und auch schon längst wieder gegangen, bis mir auffiel, dass da noch etwas fehlt im Blog: mein 12tel-Blick im Mai kommt nun eben mit Verspätung. Die Ereignisse der letzten drei Wochen schlugen - auch ohne Hochwasser - so hohe Wellen, dass er einfach untergegangen ist. Nass war es trotzdem nicht zu sehr, so dass ich nach dem Schneeschauer im April ein freundlich - sonniges Maibild zeigen kann.                        (Bleibt abzuwarten, wie der Juni-Blick wird...)



Die bisherigen 12tel-Blicke 2016:








                






 



 

    




 

Dienstag, 14. Juni 2016

Woran er wohl denkt?


Wahrscheinlich an nichts Besonderes... aber wer weiß??

Fotografiert hat den nachdenklichen Hund der Sohn - Ehre, wem Ehre gebührt!

Sonntag, 12. Juni 2016

Sonntagsfreuden: Blumiges

Zu müde für viele Worte, ich sag's lieber durch die Blume(n)...  :-)
Diese Bilder stammen aus den letzten Tagen und Wochen, ich möchte sie gerne "nachreichen", denn hier sind sie gut aufgehoben, falls mal wieder eine Festplatte crasht (und auch Fotospeicherkarten können verlorengehen). Also: nur für mich, und wer sonst noch gerne Blumenbilder guckt:

 Blumenelfen-Tanz am Teich

 Jungfern im Grünen - noch ein bisschen zugeknöpft

 Moooohn!

 Schnittlauch ist nicht nur zum Essen da...

 Junge Schönheiten, hübsch bemützt.



  Meine Lieblingsrose: die Farbe! der Duft! hmmm...

 Ihre Majestät, die Königin...

 ...und hier die anmutige Kronprinzessin im Kreise ihrer Hofdamen!
    Sind sie nicht zum Dahinschmelzen schön?

Montag, 6. Juni 2016

Zwölf Tage

Ein paar Worte voraus:
Nach einer unfreiwilligen, durch Unvorhersehbares verursachten Pause (wenn auch nur von 12 Tagen) wieder mit dem Schreiben anzufangen, um die Ereignisse nachträglich festzuhalten, ist gar nicht so einfach. Wo fange ich an, was erzähle ich und was gehört nicht in die Blogöffentlichkeit? Schon damals habe ich z.B. lange gezögert, bevor ich über meinen Vater geschrieben habe. Es ist mir aber doch wichtig, Familiäres und Persönliches nicht ganz auszuklammern, und ich versuche mit der gebotenen Behutsamkeit, meine Erlebnisse in Worte zu fassen. Dieser Blog ist für mich eben auch ein Tagebuch - kein sehr intimes, aber auch nicht nur eine Sammlung von Anekdoten oder Urlaubsbildern. 
Wie wertvoll dieses Tagebuch für mich ist, wurde mir so recht bewusst, als im letzten Jahr die Festplatte meines Laptops kaputtging, mit den Fotos der letzten sieben oder acht Jahre drauf. Zwar habe ich lange Zeit analog fotografiert und deshalb so viele Kinder- und Familienfotos auf Papier, dass die verlorenen digitalen aus einigen Jahren zu verschmerzen sind. Aber wie froh war ich, als mir klar wurde, dass viele dieser Fotos und die damit verbundenen Erinnerungen ja im Blog "aufbewahrt" sind, zusammen mit Berichten über besondere und vor allem über Alltags-Erlebnisse. Ich habe mit großem Genuss und viel Freude meine alten Einträge gelesen und gedacht: Wie gut, wie wunderbar, dass ich rechtzeitig damit angefangen habe! Und nicht nur, aber auch aus diesem Grund werde ich auch weiterhin manches von dem, "was sich begibt", hier aufbewahren.

Nun also, was hat sich begeben?
Vor zwölf Tagen ist mein Vater nachts im Stockdunklen auf der Kellertreppe gestürzt. Er muss wohl aufgewacht, in völlig desorientiertem Zustand dorthin geraten und die letzten paar Stufen hinuntergefallen sein. Kein Schrei, kein Hilferuf. Wenn der große Sohn, der eben zu Besuch war, nicht noch wach gewesen wäre und den Plumps gehört hätte... ich mag es mir gar nicht vorstellen.
Der Rettungswagen war schnell da (auch wenn es mir furchtbar lang vorkam), mein Papa war die ganze Zeit ansprechbar und in der Lage, auf Fragen nach Name, Adresse und Geburtstag zu antworten. Nur wo er sich befinde und wie er dahin gekommen sei, konnte er nicht sagen. Auf dem Kopf hatte er eine große Platzwunde, die heftig blutete. Nach den Untersuchungen in der Klinik stand fest, dass er sich wunderbarerweise nichts gebrochen hatte und äußerlich mit heftigen Prellungen davongekommen war. Im CT zeigten sich allerdings kleine Hirnblutungen, die weiter beobachtet werden sollten.


Es folgte eine Woche im Krankenhaus, die für ihn kaum zu ertragen und für mich deshalb sehr anstrengend war. Die Klinik kann nichts dafür, ich bin dort - mit einer einzigen Ausnahme - nur freundlichen, hilfs- und auskunftsbereiten, aufmerksamen Ärzten, Ärztinnen, Schwestern und Pflegern begegnet. Aber für meinen Vater war ein Krankenhausaufenthalt schon im letzten Jahr (als er noch besser beieinander war) der reine Horror. Für ihn ist es in dieser unvertrauten Umgebung, mit all den fremden Menschen, dem ungewohnten Tagesablauf usw., als ob ihm der Boden unter den Füßen weggezogen würde. Und nun war er durch die Blutungen und Schmerzmittel benommen und verwirrt, aß und trank fast nichts, war niedergeschlagen oder apathisch, hatte dazwischen aber auch immer wieder äußerst unruhige Phasen, wo er völlig den Kontakt zur Wirklichkeit verlor, aus dem Bett steigen wollte, um sich schlug und verzweifelt gegen das Festgehaltenwerden kämpfte. Er tat mir so furchtbar leid. Ich war froh, dass ich zu jeder Tages- und Nachtzeit kommen und bleiben konnte, und fuhr nur immer wieder für ein paar Stunden Schlaf nach Hause. Die Nachtschwester versorgte mich netterweise mit Kaffee und einem bequemen Polster-Rollstuhl...
Es war anstrengend, ja, aber es gab in diesen Tagen und Nächten auch Momente, die ich nicht missen möchte. Eine kostbare Nachtstunde, gegen Morgen, wo er ganz klar war und leise alles vor sich hin sagte, was ihm wichtig war im Blick auf seinen Tod. Vom Text für die Beerdigung bis zu Erinnerungen an manches aus der Vergangenheit, was ihn belastet hatte oder noch beschäftigte. Ich dachte schon: jetzt ist es soweit... aber dem war nicht so. Er hatte am nächsten Tag keine Erinnerung mehr an dieses nächtliche Gespräch, aber ich werde es nicht vergessen.
 
 
Da mein Vater klar geäußert hatte, dass er im Ernstfall keine intensivmedizinischen Lebenserhaltungsmaßnahmen wünscht, und auch eine entsprechende Patientenverfügung hat, wurde er nach einer Woche entlassen. Nun liegt er hier in einem Pflegebett, kann sich wegen Rückenschmerzen noch wenig bewegen und wir üben täglich das Aufstehen mit Hilfe. Wie ich meinen sportlichen Vater kenne, traue ich ihm zu, wieder auf die Beine zu kommen, wenn auch sicher langsam. Das größere Problem ist die geistige Verfassung, die ihm und uns gerade sehr zu schaffen macht. Ich kann mir kaum vorstellen, das sich das wieder wesentlich bessert, aber da ich ja schon einmal erlebt habe, wie er sich nach einem - auch geistigen - Zusammenbruch wieder ins Leben zurückgekämpft hat, wenn auch in ein sehr eingeschränktes, gebe ich die Hoffnung nicht ganz auf. Nur wenn ich an unseren letzten (ja, nun vielleicht wirklich letzten) Spaziergang im Wald vor zwei Wochen denke, langsam, aber stetig und mit kleinen, alltäglichen Gesprächen, dann könnte ich heulen.

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Um dem etwas Heiteres entgegenzusetzen, kommen zum guten Schluss noch drei winzigkleine "Montags-Mandalas", (inspiriert von "jahreszeitenbriefe") und gelegt auf kreisrunden grünlichen Flechten mit dem, was auf der Wiese hinterm Klinikzimmer zu finden war:




Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass mein Jüngster (18) von seinem ersten und durch die Wetterverhältnisse gleich ziemlich dramatischen Musikfestival, nämlich von "Rock am Ring", heute Gott sei Dank wohlbehalten heimgekommen ist. So kann ich am Ende dieser zwölf sorgenvollen Tage doch beruhigt einschlafen. Mir und euch allen wünsche ich eine ruhige, sommerlich schöne Woche!