Montag, 19. Dezember 2016

Auf einen Sprung

Schnell mal auf einen Sprung vorbeischauen - so sagt man ja, wenn man bei jemandem klingelt und nicht viel Zeit hat. In meiner Familie gab es einen Onkel, der berühmt dafür war, dass er schon an der Haustür sagte: "Bin auf der Durchfahrt - ich sollte eigentlich schon wieder weg sein...!" Meine Mutter meinte dann lachend: "Jetzt komm erst mal rein!"
Heute mach ich einen auf "Springerle", denn eigentlich sollte ich schon... na ja, was halt in diesen Tagen so alles ansteht.  Aber das kleine Bilderrätsel vom letztenmal soll aufgelöst werden. Es war ja nicht schwer, denn die schwäbischen Springerle sind auch in anderen Gegenden bekannt. Allerdings habe ich dieses Jahr noch kein einziges Springerle gebacken und auch keines gekauft. Dafür geschöpft und gemodelt.












  Sind sie nicht goldig? Der Mann mit der 
  Peitsche, die Frau mit dem Strickzeug! :-)






















Vor vielen Jahren, mein Jüngster war noch im Kindergarten, hat eine Grundschullehrerin einen Abend zum Thema "Papierschöpfen" angeboten. Es war einer der vergnüglichsten Abende, an die ich mich erinnern kann, mit viel Papierbreigemansche und Wassergesuggel (wie, bitte, sagt man das auf Hochdeutsch?)  :-) Wir haben Blüten, Blätter, Gewürze, Glitzerzeugs und alles mögliche in die Papiere eingearbeitet, und ich war sehr angetan von den Ergebnissen. Zuhause hab ich es dann selber weiterprobiert und kam auf die Idee, das frischgeschöpfte feuchte Papier auch mal in meine alten Springerlesmodel hineinzudrücken. Es hat wunderbar funktioniert, und ich hatte für jenes Jahr meine Weihnachtskarten beisammen.
Leider kam es dann wie so oft, und ich habe die Sache nicht wiederholt oder weiterentwickelt. 
Als nun Manuela einen Briefumschlags-Adventskalender startete, kam mir sofort der Gedanke: da könntest du doch mal wieder... Also habe ich mich angemeldet.
Weil es aber so lange her war mit der Papierschöpferei, und weil ich keine grauen Altpapierspringerle machen wollte, sondern schöne, echt aussehende, war es dann doch ein spannender Prozess. Das Verfahren lässt sich bestimmt noch verbessern, aber fürs Erste bin ich ganz zufrieden. Mit etwas mehr Zeit (siehe letzter Post) hätte ich die Bildchen noch ordentlich in ein Passepartout eingerahmt, so wurden sie nur aufgeklebt.
Wie ich es genau gemacht habe, will ich gerne noch zeigen. Ich konnte leider wegen mangelhafter Zeit- und Lichtverhältnisse keine gescheiten Fotos vom Herstellungsprozess machen, da ich vor allem abends und nachts gearbeitet habe. Aber im neuen Jahr werde ich (diesmal ganz sicher) weiterprobieren, was sich mit der Technik noch alles machen lässt. Dann bekommt ihr Bilder und Text dazu.


















Euch allen ein paar gute letzte vorweihnachtliche Tage - und ein fröhliches Fest!

9 Kommentare:

  1. Ach, das sieht aber wirklich gut aus! Bei mir rattert es gerade im Hinterkopf, was man alles mit den Springerle-Formen noch so anstellen kann. Ich mußte eben grad so lachen. Jedesmal wenn ich bei meiner hiesigen Freundin vorbeischaue, dann heißt es: "Ich hab jetzt grad gar keine Zeit!" Meist fallen dann doch einpaar Stunden aus der nichtvorhandenen Zeit für uns ab ;-). Dir und euch ebenfalls noch schöne Tage bis zum Fest. Ich gehöre zu den Schlußlichtern, die jetzt echt Gas geben müssen. Liebe Grüße.

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  2. Liebe Brigitte,
    ganz herzlichen Dank für deine schöne Karte, die kleine Geschichte und den leckeren Tee.
    Alles zusammen ist es ein wunderbarer Beitrag im Adventskalender und ich habe mich total gefreut.
    Papierschöpfen ist mir ziemlich fremd. Du hast nicht zufällig Fotos von der Entstehung gemacht? Aus welchem Rohmaterial sind denn die "Springerle" gefertigt? (Zu Ostern hatte ich mal Pappmaché aus lila Eierkartons gemacht, mit Keksausstechern zu Hasen geformt, mit Salatsamen bestreut, trocknen lassen und als Saatscheiben verschenkt. War das bei dir so ähnlich?)
    Eine gute letzte Adventwoche dir. Neugieriger
    Claudiagruß
    P. S. Und psssst, du hast da beim Verlinken was verwechselt. Manu, die den Kalender organisiert hat ist "Wir vom Ende der Straße".
    " Alltagsbunt", das bin ich...

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    1. Uups - danke für den Hinweis, ich weiß es ja eigentlich, aber so ist es eben, wenn man nur so schnell auf einen Sprung...! Schon korrigiert.
      Das Rohmaterial für meine "Springerle" waren Servietten, nur so wurde die Oberfläche fein und die Bilder "scharf" genug. Fotos vom Werdegang hab ich nicht, werde aber beim nächsten Versuch welche machen (und zeigen).

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    2. Servietten?! Da bin ich mal gespannt.

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  3. Ich sag' auch ein herzliches Dankeschön für die wunderschöne Karte! Du bist außer der Organisatorin die einzige Bloggerin, die ich vor diesem Adventskalender schon länger verfolge und ich war natürlich grad auf Deine Karte sehr gespannt. Liebe Grüße und Dir und Deinen Lieben ein gesegnetes Fest. Christine

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  4. Hallo Brigitte,
    so, nun bin ich wieder online, hab' das gerade stolz verkündet und den Kommentar nicht abgeschickt. Super - heute ist nicht ganz mein Tag!
    Also nachmal, ein ganz herzliches Dankeschön zu Dir, ich hab' mich riesig gefreut über das Springerle und mich gleich gefragt, wie man das wohl macht. So lange will ich schon welche backen und schieb' es immer wieder auf. Vielleicht weil meine Mama immmer meint, dass das eh nichts wird. Aber aus Papier das ist mal eine tolle Variante - vielen Dank für die tolle Idee, die Geschichte und den Tee.
    Ansonsten wünsch' ich Dir eine gute Zeit, dass Du noch etwas Weihnachten erfährst und zur Ruhe kommst.
    Liebe Grüße zu Dir
    Manu

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  5. Ich kann mir das schon so vorstellen. Ich frage mich nur, ob man die getrocknete Masse gut aus der Form bekommt. Na egal, hab eh keine Springerleformen :-)
    LG Judy

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    1. Man lässt die Masse nicht in der Form trocknen! Das frisch geschöpfte Blatt wird nur fest reingedrückt und dann abgelöst (geht ganz leicht) und trocknen gelassen.

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