Montag, 23. Januar 2017

Nachwuchs



Irgendwann und irgendwo im Netz habe ich einmal gelesen, dass man viele Gemüse, wenn man den abgeschnittenen Strunk ins Wasser stellt, weiter kultivieren kann. Eigentlich ganz natürlich, wachsen doch auch jedes Frühjahr aus meinen im Boden gebliebenen Mangoldstrünken frische Blätter.  Man muss nur erst mal darauf kommen, dass das auch im Haus gehen könnte. Ich habe es damals mit Staudensellerie ausprobiert, frische Blättchen geerntet und es dann, obwohl es funktioniert hat, wieder vergessen.


Vor ein paar Tagen fiel es mir wieder ein, als ich von einem Staudensellerie die letzten Stangen abgeschnitten hatte. Ich stellte den Rest in ein Schälchen mit Wasser und kann seither förmlich zuschauen, wie hellgrüne Blättchen und eine neue Selleriestange aus der Mitte herauswachsen (zwischen dem oberen und dem unteren Bild liegen drei Tage). Wenn man nur immer wieder Wasser nachgießt, hat man so in wenigen Tagen genug Sellerieblätter für eine würzige Salat- oder Suppenzutat.


Da ich jetzt aber neugierig geworden bin, wie weit sich das Gemüse als Zimmerpflanze weiterentwickelt, werde ich es demnächst eintopfen und schauen, was daraus wird. Ob es bei einer dünnen Stange bleibt oder ob sich  eine komplette (wenn auch sicher zierliche) neue Staude ergibt. Wenn es klappt, könnte man auf diese Weise ja einiges Gemüse (Salat, Zwiebeln,...) anzüchten und im Frühjahr auspflanzen. Ob es allerdings so kräftig wird wie neu aus Samen gezogene Pflanzen, bliebe abzuwarten.
Hat jemand von euch so etwas schon einmal ausprobiert? 

Sonntag, 22. Januar 2017

Sonntagsfreude



- Den Geburtstag des Eheliebsten am Wochenende feiern...
- Zwei von "unseren" und zwei von "seinen" (aber auch von mir sehr geliebten) 
  Kindern samt Anhang dabeizuhaben...
- Eine wunderbare Wetterkombination aus Eiseskälte, etwas Schnee und 
  strahlend blauem Himmel...
- Ein dick zugefrorener Gartenteich und fröhliche Zwillinge, die außer Rand und
  Band darauf herumtoben...
- Gutes Essen und lange Spieleabende...
- Das warme, gute Gefühl, ein Teil dieses lebendigen, wachsenden, sich in
  steter Veränderung befindlichen und doch so verlässlichen Familien-Netzwerks

  zu sein, für das ich dem Leben so unendlich dankbar bin (ich habe spät  
  geheiratet, es hätte auch ganz anders kommen können): meine 
  Sonntagsfreude für heute!

Habt eine gute Woche (schon wieder die letzte im Januar...)!


Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken... die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind :)

Verlinkt bei  Rita, die jetzt die Sonntagsfreuden sammelt.

Mittwoch, 18. Januar 2017

Die Ersten und die Letzten







Sie sind schon wieder fast verblüht, die ersten Tulpen des Jahres, die der Herr des Hauses vom Einkaufen mitgebracht hat. Mit Blumensträußen geht es mir allerdings ähnlich wie mit den letzten Überbleibseln von Weihnachten: Ich kann mich nur schwer von ihnen trennen, auch wenn es Zeit dafür wäre. Unser kleines, feines, von den Söhnen im altvertrauten JugendKinderstil geschmücktes Bäumchen sieht immer noch so hübsch aus und nadelt kein bisschen. Und es handelt sich nicht etwa um eine weithergebrachte Nordmanntanne, sondern um ein heimisches Gewächs aus den Löwensteiner Bergen. Ich habe beschlossen, dieses Jahr der katholischen Tradition zu folgen: Bis Lichtmess darf er bleiben!
Ja, und die Tulpen dürfen auch stehenbleiben, bis sie die Blätter fallen lassen. Weil sie, nachdem sie frisch so adrett und zugeknöpft nebeneinander in der Vase standen, im Verblühen plötzlich so etwas Wildes, Unbekümmertes an sich haben. Wie ein paar in die Jahre gekommene Mädels, die es nochmal wissen wollen und beim Faschingsball ihrer Lebensfreude freien Lauf lassen... uns doch egal, was die anderen denken!   :-)
Ich find sie einfach schön!

Montag, 9. Januar 2017

"Magische Mottos" im Januar: Abstraktion

Heute bei Beate  (Momente...) entdeckt und gleich darauf angesprungen: Ein Fotoprojekt von paleica ("...leica", das klingt schon gleich nach Fotografie  :-)) mit dem Titel "Magische Mottos". 
Es war weniger dieser Titel, der mich elektrisiert hat - so geheimnisvoll-vielversprechend er auch ist -, sondern vor allem das Motto für den Januar, nämlich: Abstraktion.
Um so etwas wie abstrakte Bilder mit den Mitteln der Fotografie zu gestalten, gibt es vielerlei Wege. Man kann mit Licht "malen", wie es paleica getan hat. Man kann wie Beate durch Bewegung oder lange Belichtungszeiten unscharfe, verwischte Effekte erzielen oder auch den Bildausschnitt so wählen, dass das Motiv ganz aus dem Zusammenhang gerissen wird, und so ein Motiv verfremden. Denselben Effekt bekommt man natürlich auch durch nachträgliche Ausschnittvergrößerung. Und nicht zuletzt kann man durch die Bildbearbeitung mit Filtern grafische Wirkungen erzielen, die mehr an ein abstraktes Muster als an ein gegenständliches Motiv denken lassen.
Ich finde das alles sehr spannend und musste sofort an einige Bilder von der Islandreise im September denken (von der ich ja immer noch nicht zu Ende berichtet habe *Schande über mein Haupt*). An einem Flüsschen mit wunderbar feinsandigen Ufern haben mich die scharfen, gezackten Abbruchkanten des Sandes fasziniert, die von ganz nahe fotografiert fast wie eine Steilküste wirkten. Vom Wind gekräuseltes Wasser glitzerte auf dunklem Sand, der an manchen Stellen zusammen mit helleren Schichten hübsche Streifen und Zickzackborten bildete.
Hier also meine "abstrakte" Fotoauswahl vom Flussufer:






 Fotografiert habe ich hier, am Ufer des Jökulsa a fjöllum:


Wasser, Sand, Steine, Sonne und Wind (und wenns geht eine Kamera): manchmal brauche ich nicht mehr, um vollkommen glücklich die Zeit zu vergessen...  :-)

Verlinkt bei "paleica".      

Sonntag, 1. Januar 2017

Sonntagsfreude: Tag 1



Der erste Tag eines neuen Jahres ist - ja, eigentlich gar nichts Besonderes. Die Zeit läuft natürlicherweise auch ungezählt immer weiter, ein Tag folgt dem andern, eine Jahreszeit der anderen, alles geht sachte ineinander über, es gibt keine scharfen Trennungen, keine sekundengenauen Wechsel. Auf so etwas wie Silvester und Neujahr - gar noch mit einer Schaltsekunde dazwischen - können nur wir Menschen kommen. Erste und letzte Tage, "alte" und "neue" Jahre und die Illusion, an einem festgelegten Tag beginne etwas ganz Neues - das sind, jedenfalls in dieser Präzision, menschliche Erfindungen, wenn auch aus der Beobachtung der Natur entstanden. 
Aber in diesem Falle bin ich ganz einverstanden mit solcher "künstlichen" Zeiteinteilung. Ich mag Neujahr, ich mag dieses Gefühl eines neuen Anfangs, eines "unverbrauchten", noch nicht "angeknabberten" Stücks Lebenszeit. Es weckt bei mir die Vorstellung von einem frischgebackenen Laib Brot, von dem man bedächtig und dankbar die erste Scheibe abschneidet und verspeist und sich dabei auf all die weiteren, die man nach und nach genießen wird, freut.
Ja, jede Scheibe Brot, jeden Tag so bewusst wie möglich zu erleben, das ist sicher ein guter Vorsatz, auch wenn es nicht immer gelingen mag.
 

Deshalb habe ich mir die schöne Idee von Pünktchen zu eigen gemacht und für das vor uns liegende Jahr ein Marmeladenglas zum "Glücksmomente-Sammler" befördert. Der erste Zettel liegt schon drin und wird mich am Ende des Jahres an den schönen Spaziergang erinnern, den ich heute nachmittag ganz alleine mit dem Hund unternommen habe. Während unten das Neckartal im grauen Nebel lag, schien oben auf der Höhe die Sonne vom blauen Himmel, brachte den dicken Rauhreif auf Bäumen, Sträuchern und Zäunen zum Glitzern und den ersten Tag des Jahres ganz wintermärchenhaft zum Leuchten.



 Das letztjährige dürre Gras hatte sich in eine Spitzenstola gehüllt...


 ...das Sternmoos sich mit Eiskristallsternchen geschmückt...



...und je wilder das Waldrebengeschlinge, desto prächtiger war die Wirkung!




Und auch all die menschengemachten Dinge bekamen durch den Frost einen ganz besonderen Charme.






  
Gefühlt hat der Winter ja eben erst angefangen, aber solche Eisblumenblätter tragen für mich auch schon einen Funken Frühlingsahnung in sich - sie schlafen ja bloß, die Blumen, und die Tage werden jetzt immer länger. Ein paar Wochen noch, dann wird die Sonne sie wieder wachküssen... 
Bis dahin will ich mich aber gerne am Winter freuen!


Und weil das heute nicht nur eine Neujahrs-, sondern auch eine Sonntagsfreude ist, verlinke ich sie noch bei Rita, die jetzt die Sonntagsfreuden sammelt.