Freitag, 31. März 2017

Am Fluss : Spiegel- und andere Bilder

















Spiegelbildlich-Symmetrisches horizontal und vertikal an einem Nachmittag zwischen Spätwinter und Vorfrühling am Fluss (Mitte März).

Montag, 20. März 2017

Island (5): Die Geschichte von "Sleipnir"





An einem regengrauen, windigen Tag machten wir einen Halbtagesausflug zum Gebiet um den Vulkan Krafla (davon könnt ihr am Schluss des Posts noch ein paar Bilder sehen) und fuhren danach entlang des Myvatn-Sees wieder Richtung Husavík. Dabei entdeckten wir ein architektonisch interessantes, hübsches Haus direkt am Ufer, in dem sich ein privates Vogelmuseum befand. Nachdem wir uns all die vielen sorgsam in großen Glasvitrinen arrangierten einheimischen Vögel angesehen hatten, wurde uns gesagt, dass es im Schuppen neben dem Museum noch ein historisches Boot zu sehen gebe. Es war dies das erste Motorboot überhaupt am Myvatn gewesen, und ich war sehr begeistert, wie liebevoll und ausführlich die Geschichte dieses Bootes und das Leben der Menschen von damals einem hier nahegebracht wurden.
















            Auf Tafeln an der Wand ist die 
            Geschichte des Motorbootes
            "Sleipnir" beschrieben (zum  
            Lesen bitte anklicken und 
            vergrößern).
 

 Und hier noch ein paar Bilder aus dem Krafla-Vulkangebiet:








Das letzte Foto zeigt ein geothermisches Kraftwerk. Hier wird Wasser in Bohrlöcher im heißen Gestein gepumpt, der aufsteigende Dampf treibt Turbinen an, die Strom erzeugen. Faszinierend, solche unerschöpfliche Natur-Energie aus dem Boden zu gewinnen - aber wohl doch auch nicht ganz ohne Risiko, wie ich jetzt in einem Artikel gelesen habe (im Inforaum des Kraftwerks erfährt man natürlich nur Positives, außerdem bekommt man von einer freundlichen Dame Kaffee eingeschenkt - gratis und umsonst, Kaffee ist in Island quasi allgegenwärtig...).

(Demnächst folgt noch der Rest der Reise - damit ich dieses Kapitel endlich abschließen kann).


Mittwoch, 15. März 2017

Double

Manchmal hält einem das Internet unversehens einen Spiegel vor...


Da klickt man nach einer kleinen Blogrunde nur noch schnell bei Kirschkernzeit rein - und sieht plötzlich doppelt!  :-) 

Jetzt aber genug die Füße hochgelegt - auf geht's, Abendessen richten.
Euch allen einen schönen Abend!

Dienstag, 14. März 2017

Magische Mottos im März: BEWEGUNG

Das Februar-Motto habe ich leider verpasst, aber beim Thema "Bewegung" bin ich jetzt wieder dabei.
Als ich das Magische März-Motto las, kamen mir sofort meine Wasserfall-Fotos aus Island in den Sinn. Eigentlich hab ich ja ein ganz schlechtes Bloggergewissen, weil ich im letzten Jahr so einige angefangene "Fäden" hängengelassen habe - aber manchmal ist eben im nicht-virtuellen Leben Wichtigeres an der Tagesordnung, und irgendwann ist der Zug abgefahren und die "12tel-Blicke" oder andere geplante Aktionen bleiben unvollendet.
In diesem Falle ist es nun aber ganz praktisch, dass der letzte Teil des Islandreise-Berichtes noch aussteht, denn so kann ich ein paar bisher ungezeigte Fotos für paleicas "Magische Mottos" verwenden.
Hier nun also "Wasser in Bewegung": 






Die ersten drei Bilder habe ich am Dettifoss-Wasserfall im Nordwesten Islands aufgenommen. Knapp 200 Kubikmeter Wasser/Sekunde stürzen hier im Jahresdurchschnitt in die Tiefe - das ist europäischer Rekord. Es war sehr beeindruckend, und ich wäre am liebsten den ganzen Tag dageblieben und hätte dem wilden Gebrause und Geschäume zugeschaut und zugehört. 
Der Junge auf dem dritten Bild saß lange Zeit ganz vorne auf einer Felskante, ließ die Beine über den Abgrund hängen und war völlig in den Anblick des gewaltigen Naturschauspiels versunken. Ich mag das Bild sehr, wegen des Kontrastes zwischen dem tobenden Wasser und der unbeweglichen Figur, die mit den Felsen zu verschmelzen scheint.


Das vierte Foto zeigt den Seljafoss an der Südküste. Auch hier sind Bewegung und Ruhe in einem Bild vereint (das Foto war schon mal im Blog, passt aber auch gut in diese Reihe).


Und zum Schluss noch eines meiner Lieblingsfotos, aufgenommen vor einigen Jahren am Neuchâteler See in der Schweiz. Es war ein sonniger, stürmischer Herbsttag, und wenn ich das Bild anschaue, höre ich sofort die Wellen und die Schreie der Möwen und fühle die Wassertropfen, die der Wind mir ins Gesicht sprüht. Einfach erfrischend (falls man das von einem Foto sagen kann)!   :-)

Sonntag, 12. März 2017

Sonntagsfreuden


 






Ein Spaziergang im schönsten Frühlingssonnenschein durch die Hessigheimer Felsengärten - historische Steillagen an einer Neckarschleife zwischen Besigheim und Mundelsheim. Die Weinberge noch kahl, aber trotzdem eindrucksvoll.  
Das Bergwachtschild brachte mich erst zum Schmunzeln - hier im eher sanfthügeligen schwäbischen Unterland! -, aber es macht natürlich Sinn, denn der Deutsche Alpenverein hält hier Trainingslager ab. An den verwitterten Felstürmen wurde geklettert, ich habe - mit Schaudern, denn ich bin nicht schwindelfrei - eine Familie mit drei Kindern bewundert, die ganz lässig und selbstverständlich oben auf dem erkraxelten Felsen Rast gemacht hat.
Aber auch die Wengerter (resp. Winzer), die hier arbeiten, sollten keine Höhenangst haben, denn die Weinbergstäffele (-treppchen) sind sehr steil, und fast jede Reihe Weinstöcke steht auf einem eigenen schmalen, durch eine Mauer abgestützten "Stockwerk" der stark terrassierten Hänge.
Wer nicht arbeiten muss, sondern den Blick frei schweifen lassen kann, hat allerdings eine traumhafte Aussicht. Die Temperatur am Südhang war schon richtig sommerlich, unten tuckerten gemächlich die langen Lastkähne flussauf- und flussabwärts und ich hätte noch lange weiterwandern mögen, wenn Mann und Hund nicht müde geworden wären... Ich habe mir fest vorgenommen, demnächst die ganze Strecke unten am Fluss entlang und oben wieder zurück abzuwandern, dann kann ich auch noch etwas von dem schönen alten Fachwerkstädtchen Besigheim hier zeigen.
Euch allen eine gute Woche mit vielen schönen Frühlingsmomenten! 


Am Sonntag einen Blick auf die vergangene Woche richten: Bild(er), Worte, Gedanken... die ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach gut tun oder ohne große Erklärung schlicht und einfach eine Sonntagsfreude sind :)
 

Samstag, 11. März 2017

Tolle Knolle

Im Garten am vorigen Wohnort kamen sie jedes Jahr von selbst, und wir hielten sie erst für ganz normale Vertreter der Spezies Helianthus: hohe Stengel mit großen derben Blättern und einer kleinen gelben Blütensonne obendrauf. 
 

Als mein Mann im Herbst die abgeblühten Pflanzen aus dem Boden zog, hingen untendran viele kleine und größere hellbraune Knollen. Auf die Frage, ob ich wisse, was das sei, tauchte in meinem Kopf das Wort "Topinambur" auf. Obwohl ich noch nie welche gesehen hatte, aber vermutlich davon gehört oder gelesen. Sicher war ich mir natürlich nicht, also wurde im Internet geforscht, und um jedes Risiko auszuschließen (und weil die Knollen unter anderem auch als "Hasenkartoffel" bezeichnet wurden), wurde unser Kaninchen als Vorkoster auserkoren... und überlebte nicht nur, sondern fand das neue Futter höchst schmackhaft. Und da ich erfahrungsgemäß so gut wie alles mag, was Hasen schmeckt, verarbeitete ich einen Teil der Knollen zu einem Rohkostsalat. Sah aus wie weißer Rettichsalat, schmeckte aber ganz anders: mild und nussig. Lecker! fand ich. Mein Mann ist nicht der geborene Rohköstler und bevorzugte die gekochte Variante.
Viele Jahre lang gab es im Winter frisches Topigemüse aus dem Garten, dann kam der Umzug, und ich dachte erst mal an anderes als an die kleinen, wegen ihres knubbeligen Wuchses doch recht umständlich zu putzenden Knöllchen.

 
Letztes Frühjahr sah ich dann eines Tages im Supermarkt Topinambur aus Frankreich im Angebot, und ich war fasziniert: große, rote, fleischige Knollenbollen waren das, gegen welche meine früheren "Wildpflanzen" geradezu mickrig wirkten. Gesehen, gekauft und eingegraben, und zwar ganz am nördlichen Beetende (weil die hohen Pflanzen sonst allen anderen das Licht wegnehmen). Die Dinger wuchsen und wuchsen mir weit über den Kopf, blühten so hoch oben, dass man nur aus dem Fenster im ersten Stock etwas davon hatte, und wurden schließlich einen halben Meter über dem Boden abgeschnitten. Die Knollen blieben im Boden, denn sie schmecken erst nach dem ersten Frost richtig gut.

 



 


















Seit einigen Wochen grabe ich jetzt immer wieder mal zwei, drei Stöcke aus und freue mich über die vielen großen, dicken Prachtknollen. Ich schäle sie und schneide dabei allzu Knubbeliges recht großzügig weg (die Knubbel könnte man auch wieder in den Boden stecken für neue Pflanzen, ist aber nicht nötig, denn man bekommt beim Ausgraben nie alles raus, es wächst also von selbst genug nach), verarbeite sie zu Salat oder dünste sie. Auch Pürree habe ich schon gemacht, gemischt mit Kartoffeln, damit die Konsistenz nicht zu wässrig wird. Mir schmecken die "Ewigkeitskartoffeln", wie sie auch heißen (weil sie, einmal im Boden, fast nicht mehr auszurotten sind), roh immer noch am besten, weil sie einen so herrlich knackigen Biss haben.




Nach dem Schälen muss man sie gleich in Wasser mit einem Spritzer Zitrone legen, sie werden sonst schnell bräunlich.


Hier kann man noch einiges über die gesunde Knolle lesen: KLICK
Eines weiß ich: wenn hungrige Zeiten kämen und man sich aus dem Garten versorgen müsste - ich würde neben Kartoffeln und  Gemüse auf jeden Fall auch Topinambur pflanzen, denn es ist eines der ganz wenigen Gartenerzeugnisse, die man im Winter und vor allem im zeitigen Frühjahr frisch und in größerer Menge ernten kann. Ich finde es toll!

Donnerstag, 9. März 2017

Blickpunkt

Ich bin ein "Augenmensch", schon immer und obwohl ich beruflich eher mit dem Hören als mit dem Sehen zu tun habe. Ja, ich höre und mache gern Musik, und ich singe für mein Leben gern im Chor und auch zuhause beim Bügeln, aber so richtig und zutiefst glücklich bin ich, wenn es Schönes, Interessantes, Berührendes zu sehen gibt. In Kunstausstellungen oder unterwegs mit der Kamera kann ich die Zeit vergessen, und auch sonst sind meine Augen immer auf der Suche nach "Bildern". Sie genießen es, Umrisse nachzuzeichnen und Oberflächen abzutasten, Räume und Perspektiven zu erforschen und in Farben zu schwelgen. Ich bin froh, dass ich trotz Kurzsichtigkeit und allmählich nachlassender Lichtstärke der Augen (fast) alles gut sehen kann - Gleitsichtbrille sei Dank. Und ich hoffe sehr, dass mir eine Makuladegeneration, wie sie meine Mutter hatte, oder ähnliches erspart bleibt. Möglichst lange jedenfalls...



Am Samstag vor einer Woche nahm ich in der Apotheke ein "Senior"-Heft mit und las darin etwas über verschiedene Sehstörungen wie Netzhautablösung oder Hornhautentzündung und die jeweiligen Symptome. Und dass man sofort zum Arzt gehen solle, wenn plötzlich Flecken oder Blitze im Gesichtsfeld auftauchen.
Am Sonntag gabs nach dem Gottesdienst noch einen "Kirchenkaffee", und als ich so behaglich an meiner Kaffeetasse nippte, schwammen da auf einmal schwarze Fussel in der braunen Flüssigkeit. Als ich die Tasse mit etwas Abstand inspizierte, waren die Fussel weg - nein, sie schwebten jetzt an der weißen Wand! Und sie bewegten sich beim Hin-und Herschauen mit, ohne dass ich aber etwas spürte. Im Spiegel war nichts im Auge zu erkennen. Aber auf dem Heimweg begleitete mich ein Mückenschwarm am Himmel über den Feldern (na ja, so ähnlich...):


Es störte mich sehr und ich konnte unter den Beschreibungen im Heft nichts finden, was genau so aussah.
Die Augenärztin, die ich am nächsten Tag aufsuchte, wusste allerdings recht schnell Bescheid: Das sei eine Glaskörpertrübung im rechten Auge. "Eine Alterserscheinung, völlig harmlos, das haben viele. Die Sehkraft wird dadurch nicht beeinträchtigt." Ich war, nun ja, beruhigt, aber doch nicht ganz: "Und... geht das wieder weg?" Die Ärztin lächelte milde: "Nein, weg geht das nicht mehr - aber man gewöhnt sich dran!"
Während ich draußen auf meine Mann wartete, der mich abholen sollte, fühlte ich mich doch etwas niedergeschlagen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich mich je an diese bei jeder kleinen Augenbewegung hin- und herschießenden Punkte und Schlieren gewöhnen würde. Ständig versuchten meine Augen unwillkürlich, auf die "Fremdkörper" zu fokussieren. Würde ich jemals wieder mit Genuss eine Landschaft anschauen oder ein Bild betrachten können? Das war ja wie eine Art optischer Tinnitus! Aber nein, dachte ich kleinlaut, ständiges Klingeln oder Pfeifen im Ohr - das wäre ganz sicher noch viel übler! Und Blindheit sowieso... was bin ich froh, dass es nichts Schlimmeres ist! Alterserscheinung, so so - auf die eine oder andere wird man sich wohl gefasst machen müssen...                    


Anderthalb Wochen sind seither vergangen. Ich habe mich tatsächlich ganz gut "dran gewöhnt", bemerke es manchmal schon gar nicht mehr bewusst. Inzwischen sind es nicht mehr so viele Striche und Schlieren, aber ein deutlicher schwarzer "Blickpunkt" mit ein bisschen "drumrum" ist geblieben. Am meisten stört er mich beim Lesen, wenn er ständig hin und her über die weißen Seiten flitzt. Andererseits habe ich gelernt, bewusster hinzuschauen und das, was ich sehe, irgendwie intensiver wahrzunehmen, so dass der schwarze Punkt nicht so viel Aufmerksamkeit bekommt. (Ich nehme an, dass man auf ähnliche Weise - durch ganz bewusstes Hören - auch üben kann, ein Tinnitusgeräusch an den Rand der Wahrnehmung zu schieben). Ich stelle fest, dass mein kleiner "Blickpunkt" mich immer wieder daran erinnert, meine Umgebung achtsamer wahrzunehmen und mich am Sehenkönnen zu freuen. Weil der Fleck bei schnellen Augenbewegungen viel mehr "ins Auge fällt" als bei langsamen, erinnert er mich auch daran, weniger Hektik und  mehr Ruhe in meine Bewegungen zu bringen. Das tut mir gut.  
Aus diesem Blickwinkel hat der "Defekt" geradezu etwas Hilfreiches - und ich staune mal wieder, was sich das Leben so alles einfallen lässt... und wie wichtig es ist, sich alle Dinge, wo möglich, zum Besten dienen zu lassen.


Trotz des trüben Wetters (hier jedenfalls) wünsche ich euch ungetrübte Stunden und  Tage - Let the sun shine in!  :-)