Montag, 22. Januar 2018

Wowarich...??


Auch wenn es lange her ist - ich erinnere mich noch gut, wie ich immer Tränen gelacht habe, wenn Else Stratmann im Fernsehen von ihren Alltagserlebnissen als Metzgersgattin aus dem Ruhrpott berichtete, oder von den Olympischen Spielen in Südkorea (und vom koreanischen Essen, wie z.B. "Bulgogi", das sie zwar scharf, aber lecker fand, wenn sie auch den Verdacht hegte, dass es sich möglicherweise um "Bulldoggi" handeln könnte...). Und dann kam sie von Ästchen auf Stöckchen und vom Hundertsten ins Tausendste - "...wowarich??" - und schon sprudelte der Redefluss munter weiter. 

Herrlich.

Wowarich...? 


Also ich. Ich war hier, zu Hause, und in diesen ersten Januarwochen mit so vielerlei - Schönem und Sorgenvollem - beschäftigt, dass ich hier, im Blog, mit Abwesenheit glänzte. Je älter ich werde, desto schwerer fällt mir das Jonglieren mit mehreren verschiedenartigen Anforderungen, besonders wenn solche dabei sind, die mir nicht gut liegen, wie z.B. Festvorbereitungen, bei denen vieles organisiert und koordiniert werden muss, man sich Gedanken über persönliche Beiträge, Kuchenbacken und kleine Überraschungen macht und das alles dann auf den Punkt - in diesem Fall den runden Geburtstag des Eheliebsten - fertig sein und funktionieren soll.
Früher habe ich oft meine Mama geneckt, wenn sie mit dem Geschirrspülen oder Teigrühren aufhörte, sobald man sie ansprach - Reden und Rühren ging nicht gleichzeitig. Heute lässt auch bei mir die Fähigkeit zum "Multitasking" immer mehr nach. Ich muss mich auf ein, zwei Sachen in Ruhe konzentrieren können, sonst komme ich früher oder später in Stress. Dann passieren mir peinliche Fehler (diesmal war es ein versäumter Termin, ich habe eine Pastorin beim Gottesdienst im Pflegeheim im Stich gelassen, was für sie nicht schön war, da sie leider nicht gut singen kann und ohne Klavierbegleitung aufgeschmissen ist. Kein Weltuntergang, aber doch sehr doof...).
Nun, der Geburtstag ging im Kreise der Großfamilie gut und fröhlich über die Bühne und wir haben so viel Kuchen übrig, dass es bis Ostern reichen sollte...  :) 




Und die Beule am Kopf eines Sohnes, die seit Monaten nicht weggehen wollte und nach MRT und Begutachtung zweier Ärzte von harmlos bis bösartig alles hätte sein können, wurde nun, nach CT-Untersuchung, vom neurochirurgischen Spezialisten zwar nicht eindeutig diagnostiziert, aber doch als "erstmal weiter zu beobachten" eingestuft. Die Wartezeit auf diesen Arzttermin über Weihnachten bis in die zweite Januarwoche war belastend - für mich vielleicht mehr als für den Sohn, der bemerkenswert gelassen damit umging. Nun ist auch diese Sorge zumindest leichter, auch wenn man abwarten muss. Das Ding (falls es sich um das vermutete "Eosinophile Granulom" (puhh...) handelt) geht möglicherweise von selber wieder weg, worauf ich bei der ansonsten guten Gesundheit des Filius hoffe. Wenn nicht, muss man weitersehen...
Die sonstigen "Kinder-Sorgen" waren eher alltäglicherer Natur, Liebeskummer und Wohnungssuche und so, und nehmen ebenfalls einen hoffnungsvollen Verlauf...

Durchatmen.

Und mich dann an eine Arbeit machen, die ich bis jetzt nicht geschafft habe anzugehen, die jetzt aber dran ist, nämlich die Räume, in denen mein Vater nach unserem Einzug gewohnt hatte, für unsere Bedürfnisse einzurichten. Was bedeutet, viele Entscheidungen pro und contra "behalten oder weggeben?" zu treffen. Aber ich glaube, ich bin jetzt bereit dazu. Und meine liebe, tolle Schwester wird mir auch dabei helfen. 


Ich bin so dankbar, für so vieles.

Das neue Jahr kann kommen. Und weitergehen. Und - hoffentlich - ein gutes Jahr werden.


Die "Landschaftsbilder" stammen übrigens von der Heidelandschaft en miniature auf dem kleinen Dach überm Gartentor :)


 

7 Kommentare:

  1. Liebe Brigitte,
    nicht wowarich ist hier die Frage, sondern wofangichan?!
    Wundervolle Miniaturfotos! Besnders die Moose sind einfach zauberhaft - wenn man sich Zeit nimmt und genau hinschaut.
    Na, es ist wohl normal, die Gedanken immer mal sortieren zu müssen um sich nicht zu verzetteln. Wir und auch unsere Lieben müssen uns halt daran gewöhnen und werden das sicher auch ;o)
    Ausmisten, loslassen, ich könnte Romane darüber schreiben. Aber auch davon, alles darzustellen, möchte ich mich lösen... Durchatmen.
    Claudiagruß

    P. S.: aber eines bleibt doch ernst, die Sorge um deinen Sohn. Eine Beule am Kopf soll ein eosinophiles Granulom sein? Hast du mal gegoogelt? Mein Kater hatte daran gelitten. Soviel ich weiß sind die Merkmale eher schorfige, flächige Pusteln, als Beulen. Es ist eine Autoimmunerkrankung. Lebenslang bekam der Kater Kortison gespritzt... Ich möchte dir ja keine Angst machen, aber für mich klingt was du schreibst nicht schlüssig...

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    1. Liebe Claudia, so ein schneller Kommentar - danke!
      Das Eosinodingens ist am Schädelknochen, also unter der Haut, und wohl eher klein. Die Erkrankung kann verschiedene Organe oder Stellen betreffen und ist je nachdem mehr oder weniger ernst (natürlich hab ich gleich nachgelesen...). Und ja, Katzen haben es auch öfter.
      Der behandelnde Arzt hat einen sehr guten Ruf, machte auch einen menschlich guten Eindruck auf uns. Ich denke, er kennt sich aus.
      Danke für deine Rückmeldung, und liebe Grüße!

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    2. Dein Posting passte zeitlich gerade prima in meine Mittagspause ;o)
      Ich drück euch bzw. deinem Sohn fest die Daumen...

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  2. Liebe Brigitte, ein Augenschmaus ist Dein neuer Header! Sich zu sorgen um ein Familienmitglied gehört zu den Dingen, die mich am meisten stressen. So ein Ei am Hinterkopf kenne ich von einem Freund. Seit Jahren lebt er damit, lässt es auch nicht wegmachen. Die Ärzte wussten es nicht genau, stuften es aber eher als harmlos ein. Ihm geht es gut - nichts tut weh. Ausmisten... ein ewiges Thema auch hier. Es geht nur schleppend voran. Immerhin ist wieder ein Minischrittchen auf unserer ewigen Baustelle geschehen. So muss man sich freuen können, an den kleinen Dingen. Das hilft, um auch mit eigenen Unzulänglichkeiten besser klar zu kommen. Bin seit Wochen ohne Auto. Es sieht nicht gut aus damit. Ich mache die großen Wocheneinkäufe nun mit dem Fahrradanhänger und bin irrsinnig erschöpft danach. Vor zehn Jahren hat mir das nichts ausgemacht. Heute brauche ich den Rest des Tages, um mich davon wieder zu erholen. Mach langsam! Liebe Grüße

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  3. Deine Bilder waren wieder eine Augenweide, und es ist auch schön wieder von dir zu lesen. Das mit der Beule deines Sohnes ist schon heftig, und ich hoffe auch, das es von alleine wieder weg geht. Obwohl, meine Freundin hatte auch mal eine riesengroße Beule die dann wegoperiert werden musste, weil es sie sehr gestört hatte. Der Befund war zum Glück gutartig. Die anderen Sorgen, wie *Liebeskummer* kommen mir sehr bekannt vor :))) Aber das gehört halt auch zum älter werden dazu.
    Ganz liebe Grüße aus dem kalten Norden schicke ich dir.
    Papatya

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  4. Liebe Brigitte, auch wenn es für Dich nicht schön ist, finde ich Deinen vergessenen Termin und die abnehmende Multi-Tasking-Fähigkeit einfach nur tröstlich - GottseiDank ist frau nicht alleine damit ;-))). Was die Beule bei Deinem Junior angeht, verstehe ich die Ängste gut. Ich drücke die Daumen, dass sie irgendwann weg sein wird, wie Liebeskummer. Für das Ausräumen der Dinge Deines Vaters wünsche ich gutes Gelingen mit Hilfe der Schwester. Und ansonsten alles Liebe bis zum Wieder-Lesen ♥, Christine

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  5. Liebe Brigitte,
    das sind die Minigärten, die mich, wo immer ich ihnen begegne, begeistern; Vielfalt auf kleinstem Raum!
    Das mit dem Multitasking hat "man" uns eingeredet! Nach zwei glaubwürdigen Quellen und deren Aussagen gibt es das nämlich gar nicht. "Mensch" kann sich nur auf eine Sache wirklich konzentrieren, was in der Achtsamkeitspraxis immer wieder geübt wird. Alle weiteren Dinge kommen deutlich "kürzer" und manches dann halt gar nicht :-). Also, keine Bange!!! wir sitzen da alle im gleichen Boot.
    Ungewissheit aushalten, ist für die meisten eine schwierige Angelegenheit, für mich auch. Was mir immer wieder hilft ist, mich der Sache eine Zeit gedanklich ganz und gar zuzuwenden und zwar mit möglichst positiver Einstellung, weil uns jede Erkrankung etwas "mitteilt". Sie ist so gesehen kein "Feind". Ich wünsche Deinem Sohn baldige Genesung.

    Herzliche Grüße,
    Beate

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