Freitag, 21. Juli 2017

Nestnachbarn




Überall in den Gärten ringsum hört man in diesen Sommerwochen Vogellaute unterschiedlichster Art, es piept und zwitschert, gurrt und krächzt, pfeift und keckert, dass es eine Freude ist. Seit einiger Zeit schon waren neue Töne dabei - vor allem laute, schnelle, scharfe Rufe, die ich anfangs mehr am Rande wahrnahm und auf die ich erst richtig aufmerksam wurde, als mein Mann sagte, er habe einen der Greifvögel, die seit einiger Zeit in der Gegend sind, beobachtet, wie er, hoch oben auf einem Fenstersims sitzend, eine Maus verspeiste. Ihm waren die neuen Nachbarn viel früher aufgefallen als mir, sie haben Lieblingsrastplätze auf dem Hochhaus am Anfang der Straße.
Aufmerksam geworden, schaute auch ich immer wieder nach ihnen aus, und schließlich entdeckte ich das Nest mit den Jungen - überraschenderweise ganz in unserer Nähe, nämlich auf der Fichte im Nachbargarten, ganz hoch oben. Es sind drei dicke, hell-graubraune, plusterige Jungvögel, die meist still in dem recht fragil wirkenden Horst hocken und nur manchmal ein wenig herumrutschen. Wenn einer der Elternvögel mit Futter herbeirauscht, gibt es kurz einiges Geschrei und Unruhe, dann wird weiter gewartet. 
Leider, leider verfüge ich nicht über ein ordentliches Teleobjektiv, das die geschätzt 50 Meter Luftlinie bewältigen könnte (steht auf der Wunschliste, aber anderes war bisher wichtiger). Diese stark vergrößerten Ausschnitte sind das Beste, was ich bisher hinbekommen habe. 
Und wir haben natürlich ein bisschen recherchiert, was für eine Art Greifvögel das sein könnten, sind uns aber nicht sicher. Ich tippe auf Sperber, aber ich konnte die Altvögel bis jetzt nicht gut genug beobachten; man bräuchte viel Zeit und Geduld, denn sie warten immer ewig ab, bis dann wieder mal einer ans Nest flitzt. Ich habe es erst zweimal gesehen (und einmal mit der Kamera erwischt, unteres Bild). Nun bin ich sehr gespannt, ob wir es mitbekommen, wenn die Jungen das Nest verlassen!

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Am Morgen hab ich einen der Altvögel beim Anflug aufs Nest erwischt. Zum Frühstück gab's eine Maus für die Jungen.
Hat irgendjemand eine Idee, um welche Art es sich handeln könnte?


12 Kommentare:

  1. Das ist ja spannend!! Greifvogelnester habe ich hier bei uns noch nie gesehen. Aber die Amseln haben dieses Jahr fleißig genistet. Aus einem wurden nach und nach die Jungvögel herausgeworfen - zu früh zum Überleben. Den Rest erledigten Katzen und Co. Wir vermuten das das den Jungen des Kuckucks zu verdanken war. Wenn man aufmerksam ist, gibt es viel Spannendes ringsum zu beobachten. Auch ohne Teleobjektiv kann man die Vögel gut erkennen. Liebe Grüße.

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  2. Ein Horst in Blicknähe ist schon etwas Besonderes. Das ist jeden Tag mindestens ein Blick, was dazu führt, dass man sie vermisst, wenn die Jungvögel flügge geworden sind.
    Bei uns sind es die großen Greifvögel, die am meisten Beachtung finden, von den kleinen weiß ich leider nicht mal, welche hier zu sehen sind. Nur einmal vor zwei Wochen jagte ein kleiner Greif einen anderen Vogel, zu schnell, um genau zu erkennen welcher Greif da wen jagte.

    Lieben Gruß

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  3. wie schön greifvögel in der stadt zu beobachten !
    hier eule, elster, türckentauben und kleine vögel wie amsel, spatzen (werden seltener), rotschwanz etc.
    lieber gruss !

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  4. Ich tippe auf Turm- oder Wanderfalken. Tolles Foto!!! Ich hab vor allem im Herbst/Winter immer 2 auf den Dachbalken sitzen und die schei... dann ihre Gewölle auf meinen Gartenweg. Da ist dein Nest schon viiiiel schöner.
    LG, Marion

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  5. Liebe Brigitte,
    das ist so toll!
    Nachdem ich ja immer noch dein Libellenposting in der allerbesten Erinnerung habe, ist dir hier ein weiteres Meisterwerk gelungen. Kaum zu glauben, dass du kein Teleobjektiv verwendet hast...
    Leider habe ich keine Ahnung, um was für Vögel es sich handeln könnte.
    Hoffentlich gelingen dir noch weitere Schnappschüsse. Würde mich freuen!
    Claudiagruß

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  6. Hmm...könnte das ein Bssard sein? Mehr geraten als gewußt.

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  7. Ihr Lieben, vielen Dank für eure Kommentare und Vermutungen.
    Mein allererster Gedanke war auch der an Turmfalken gewesen, dann dachte ich aber, dass die nur in Fels- oder Mauernischen brüten und nicht auf Bäumen. Stimmt aber nicht.
    Nachdem ich dieses Video:
    https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2007-turmfalke/wissen.html
    angeschaut habe (unten auf der Seite zum Anklicken), bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um diese Spezies handelt. Vor allem wegen der leicht "vibrierenden" Rufe, die man neben dem aufgeregten "kikiki" auch oft hört. Auch die Färbung und die gelben Füße stimmen.

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  8. Hallo Brigitte,
    ich kann Dir leider auch nicht weiterhelfen, werder Vogel- noch Fototechnisch. Aber es ist total interessant wenn man das so vor dem Haus beobachten kann, wir haben hier kaum Vögel, die sind wohl alle im Wald.
    LG und hab ein schönes Wochenende
    Manu

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  9. Ein Falke, sagt mdi Liebster( er hatte mal welche). Er kann nur nicht sagen, ob Turm- oder Wanderfalke, dafür müsste er die Schwanzflosse genauer sehen.
    Tolles Bild!!
    Schönen Sonntag und
    lieben Lisagruß!

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  10. Ich kenne mich mit Greifvögeln überhaupt nicht aus, aber ich finde es total spannend, wenn man Vögel Anhand ihres gezwitschers erkennt. Bin gespannt ob du weitere Beobachtungen vor die Kamera bekommst, daumen sind gedrückt. Liebe Grüße
    Papatya

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  11. Das glaube ich Dir, dass das interessant war. Wenn ein Greifvogel auf einem Fenstersims sitzt und eine Maus verspeist sieht man nicht alle Tage. Tolle Fotos.
    Liebe Grüße
    Birgit

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  12. Uih ... einfach toll!
    Diese Fotos sind wunderbar!
    Da könnte man doch wirklich immerzu sitzen und schauen.
    Ich wünsche Dir einen schöne Sonntag, hier Regen und Sonne und sooo viel feuchte Luft.
    Tut niemanden mehr gut
    liebe Grüsse
    Elisabeth

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