Freitag, 25. Januar 2019

Kleiner Gast, große Freude

Dafür, dass schon wieder mehr als eine Woche seit dem letzten Blogeintrag vergangen ist, gibt es diesmal immerhin einen guten Grund (außer einer Häufung von Arbeit mit Termindruck in der letzten Woche). Der gute, nein: der sehr gute und überaus goldige Grund in dieser Woche war... ratet mal:





Genau: Babybesuch! Für geübte Großeltern schon fast alltäglich, für mich in dieser Form (eine Woche am Stück) nun erstmals und mit einem halbjährigen Kind samt erkältungs- und schlafmangelbedingt erholungsbedürftiger Mama gleich recht intensiv - aber auch sehr, sehr schön! Die Erinnerungen an die eigene Zeit mit kleinen Kindern kamen hoch, und auch schon fast vergessene Fähigkeiten wurden rasch wieder zur Routine. Zum Beispiel der Umgang mit dem Tragetuch, das zum Glück noch in einer Schublade auf dem Dachboden lag und jetzt reaktiviert wurde.




Ha! - geht doch noch!!  :)  Und fühlt sich immer noch herrlich "richtig" an.

Dieser kleine Kerl war aber auch wirklich gut zu haben und an allem Neuen höchst interessiert (z.B. an der Kamera, die er viel spannender fand als das Spiegelbild). Nur eines mochte er nicht so sehr: abgelegt zu werden, wenn er munter war - aber welches Kind mag das schon, wo die Welt doch nur darauf wartet, mit allen Sinnen erforscht zu werden? Also trainierten wir Alten unsere Muskeln und schleppten die süße Last nach Herzenslust durchs Haus, mit gelegentlichen Pausen am Klavier (für erste FingerPatschhandübungen) oder im Bürodrehsessel (zum Karussellfahren). Und einmal trug ich ihn auch unter der Jacke festgebunden spazieren, was dann endgültig der "flashback" in längst vergangene Zeiten war: das Köpfchen, das sich erst eifrig hin- und herdrehte, um ja nichts zu verpassen, dann immer ruhiger und schwerer wurde und schließlich schlafend an meiner Brust lag - alle Muttergefühle wurden da wieder wach...  nur dass es jetzt eben Omagefühle sind. 
Nun sind Mutter und Kind wieder weg, und man kann wieder mit beiden Händen arbeiten. Aber es ist doch ganz erstaunlich, wie viel auch mit Kind auf der Hüfte und einhändig geht, mit etwas Übung und viiieel Zeit eben. :)  Und die Kniebeugen mit ein paar Extra-Kilos auf dem Arm, um runtergefallene Schnuller, Löffelchen und anderes Lutschmaterial aufzuheben, ersetzen locker mehrere Kilometer Fahrradfahren bergauf... (*ächz*).
Hach - ich fange schon an, es zu vermissen: diesen Babyduft, diese Babywärme, dieses fröhliche Gequietsche und Gebrumme... und sogar das gelegentliche "ganz kleine Kindergeschrei"**, das bei entsprechender Bespaßung auch ganz schnell wieder in strahlendes Lächeln und begeistertes Glucksen übergeht.
Aber nun genießen wir erst mal die Ruhe - und Arbeit ist auch genug liegengeblieben... :)


 **Zitat aus Ottilie Wildermuths "Schwäbische Pfarrhäuser", wo es in einer der herrlich witzig erzählten Geschichten (Das gastfreie Pfarrhaus) heißt: "Eine Besucherin kam in die Wochen, um dem kinderlosen Ehepaar auch den Genuss von ganz kleinem Kindergeschrei zu verschaffen..."  :)




Montag, 14. Januar 2019

Lichtblick


Ein ganz banales Thema: das Wetter... und ein ganz und gar unspektakuläres Foto: der Januarhimmel vor meinem Fenster heute vormittag um kurz nach elf. 
Mich hat das plötzliche Blau nach so vielen wolkenverhangenen Tagen (Wochen?) derart elektrisiert, dass ich die Kamera holen und es fotografieren musste. Nach kaum zehn Minuten hatte sich das Wolkenloch auch schon wieder zugezogen und dem vertrauten grauen Winterdämmerlicht Platz gemacht. Gegen das ich ja auch gar nichts einzuwenden hätte, wenn - ja, wenn ein bisschen Schnee dabei wäre. Nicht solche Massen wie weiter südlich, aber wenigstens ein paar Zentimeter sauberes, flockiges Weiß, um den allgegenwärtigen nassen Matsch zu verdecken (ach, wie schön ließe es sich mit dem Hund da spazieren...!). Geregnet hat es ständig, aber es ist halt zu warm.
Nun ja, man muss es nehmen, wie es kommt. Hier zu wenig, dort zu viel. Es sind ja noch ein paar Wochen hin bis zum Frühling, vielleicht bekommen wir auch noch eine kleine Dosis Winterweiß ab.
Die Kletterhortensie steht jedenfalls schon in den Startlöchern für wärmere und sonnigere Tage und streckt ihre Zweige mit den dicken grünen Knospen wie Antennen Richtung Frühling aus...


Dienstag, 8. Januar 2019

Winke, Winke!

Nein, nicht um Tinky-Winky und Genossen geht es hier, sondern um gute Ratschläge, Empfehlungen, früher "Winke", "Kniffe" oder "Fingerzeige" genannt - heute bezeichnen wir dasselbe kurz und knackig als "Tipps".

                                       

Das Büchlein aus dem Jahre 1933 ist so ein Schätzchen, wie sie einem beim Sichten, Aufräumen und Entsorgen von altem "Kruscht" manchmal in die Hände fallen. 
Es hatte, laut Vorwort, wohl großen Erfolg in der Hausfrauenwelt, wofür extra ein männlicher Kronzeuge - ein Herr! mit Auto!! - herangezogen werden musste, denn ihm kam natürlich die perfekte und sparsame Haushaltsführung der Ehegattin zuallererst zugute:





Was waren also damals (und sicher noch weit in die Nachkriegszeit hinein) die Probleme, mit denen sich die Hausfrau herumzuschlagen hatte - und welche Winke bekam sie zur Bewältigung derselben?
Das Inhaltsverzeichnis ist umfangreich, und manches kommt einem auch heute noch bekannt vor (anderes dafür zum Glück nicht mehr):



Gleich als erstes geht es los wie in jeder heutigen Frauenzeitschrift auch: "Beauty" war eben schon immer ein Frauenthema (wer will schon Falten im Gesicht?). Diese naturkosmetische Behandlung ist sicher nicht die schlechteste, und dabei unschlagbar billig:



Vom Waschen wundgeriebene Hände haben wir heute nicht mehr zu befürchten,
aber Sommerhitze kann immer noch - oder jetzt erst recht - eine Plage sein. Die Wassereimer-Klimaanlage ist eine gute Idee. Und dass Kaffeesatz ein hervorragender Geruchsabsorber ist, mache ich mir selbst zunutze: im Kühlschrank nämlich. Vor der glühenden Feuerschaufel wäre mir allerdings ein wenig bange...


Das Frischhalten von Lebensmitteln ist heute kein Problem mehr, auch wenn selbst der beste Kühlschrank es nicht schaffen dürfte, Eier jahrelang frisch zu halten - was vermutlich damals ebensowenig üblich war, im Frühjahr legten die Hühner ja wieder mehr.


Falls jemand von euch Löcher in Glas bohren möchte: bittesehr (aber VORSICHT mit dem Quecksilber!!!) ;) Das mit dem Abschneiden von Flaschenhälsen mittels brennendem Faden kann man aber sogar in einigen youtube-Videos bewundern.


Silberlöffel gegen zuviel Salz, Salzwasser gegen tropfende Kerzen und Eierschalen als Wäschebleiche - nun ja, man müsste es ausprobieren.
Dass Essig gegen graue Haare hilft, dürfte dagegen eher ein frommer Wunsch sein...



...und dass freche Spatzen sich vor einer Hasenpfote fürchten, halte ich auch - wenn schon nicht für Aberglauben, aber doch für sehr unwahrscheinlich. (Genau solche Behauptungen reizen natürlich zum Experiment - aber wo nehme ich eine Hasenpfote her?) :)


Motten lassen sich dagegen möglicherweise schon mit Essigdämpfen verjagen. Wobei allerdings dadurch die Bewohner gleich mit vertrieben werden könnten, ebenso wie durch die Teppichreinigung nach folgendem Rezept:


Benzin wurde überhaupt für alle möglichen Reinigungszwecke empfohlen. Aber auch hier gilt: Bitte gaaanz vorsichtig!!




Wenn ich daran denke, dass uns meine Mutter die Klebereste von Heftpflaster auf der Haut immer mit Waschbenzin abgerubbelt hat... und dass wir bis in die Sechziger auch noch Kohleöfen hatten... Ja, man lebte nicht ungefährlich damals, und auch bei der Behandlung von Kopfläusen hieß es gut aufpassen:



Wohingegen ich mir die Flohbekämpfung als durchaus erheiterndes Schauspiel vorstelle:


Selbst gegen drückende Schuhe half Brennbares (und würde wohl auch heute noch helfen, wenn wir nicht so leicht die Nase rümpfen und Unpassendes wegwerfen  würden). 



Bettdecken konnte man statt mit Federn mit Papier billigst füllen - was, ließe man sich von der Fleißarbeit des Streifenschneidens (und vom zu erwartenden Geraschel des Nachts...) nicht abschrecken, auch heute eine lohnende Weiterverwertung von Altpapier sein könnte.


Und wenn man den guten Käse nicht schnell genug aufgegessen hatte, machte man einfach nützlichen Kitt daraus!


Dass es bei solcher Sparsamkeit hin und wieder auch zu dem einen oder anderen Diamanten reichte (den es dann natürlich auf Echtheit zu prüfen galt), verwundert mich schon fast nicht mehr.



Zu guter letzt wird auch dem Ungeziefer im Keller der Garaus gemacht. Man bereitet ihm einen "bequemen" und sanften Tod mit Betäubung.
Aber warum so viele Umstände, wenn es in der Natur Nützlinge gibt, die kurzen Prozess machen?



Ich räume jetzt auch weiter auf und wünsche euch allen: viel Freude am Haushalt! Lebenslänglich!  ;)

Dienstag, 1. Januar 2019

Ich bin dann mal...

...wieder da.

Und tu einfach mal so, als wäre ich nicht weg gewesen, fast drei Monate lang. 

Draußen knallt und pfeift und zischt es. Mitternacht. Die Stadt böllert sich ins Neue Jahr hinein. 




Ich sitze gemütlich auf dem Sofa, leiste dem Hund Gesellschaft (der gerade mit dem ersten vorbeirasenden Tatütata mitgejault hat und den ganzen Radau nicht so toll findet), lasse die Adventskerzen vollends herunterbrennen und begieße das Neujahr mit Cidre aus dem Pilsglas...

Mit guten Vorsätzen soll man ja vorsichtig sein. Allzu bald lässt der Schwung des beabsichtigten Neuanfangs nach und man rutscht unversehens ins alte Gleis. Aber hier im Blog, da werde ich den losgelassenen Faden wieder aufnehmen. So schön ist es, in den alten Einträgen und Bildern zu "blättern", und ich denke, in ein paar Jahren würde ich es bedauern, nicht weitergemacht zu haben.
Und auch der Austausch mit euch, die ihr mich lange hier begleitet habt, würde mir fehlen -  ganz abgesehen davon, dass ich auch einige Blogs, die mir ans Herz gewachsen waren, mit einiger Wehmut vermisse. 
Dann also - auf ein Neues!
Schaffen wir weiter an unserer kleinen Blogwelt, die zwar nur einen kleinen Ausschnitt aus unserer Lebenswelt widerspiegelt, es aber möglich macht, dieses Stückchen eigene Welt, eigenes Erleben, Gedachtes und Gemachtes mit anderen zu teilen und sich darüber auszutauschen.

Ich wünsche allen, die noch hier lesen, ein gesundes, mit Gutem gefülltes, von Freude erfülltes, gesegnetes Jahr 2019!