Samstag, 1. September 2018

Man muss nicht weit reisen...

...um was Schönes zu erleben. In der Nähe findet man oft ebenso schöne Ziele, ganz ohne große Reisevorbereitungen (die ich immer furchtbar anstrengend finde). Dieser Sommer war zwar wegen der Hitze nicht so wanderfreundlich, aber jetzt kann man endlich wieder einmal am frühen Nachmittag spontan losgehen, ohne Gefahr von Hitzschlag oder Sonnenstich. Das habe ich getan, bei einer kleinen 10-km-Wanderung zur Burg Guttenberg und durchs idyllische Fünfmühlental. Das Ganze bei schönstem Spätsommerwetter - blauer Himmel mit dicken weißen Wattewolken, frische Luft und angenehme Wärme. Was für ein lange entbehrter Genuss!
Durchs Fünfmühlental wollte ich schon lange mal spazieren, am Mühlbach entlang, der beim Dorf Neckarmühlbach in den Neckar mündet (toller Satz mit maximal vielen Wortwiederholungen, nicht?). Weil ich nicht gerne denselben Weg hin und zurück laufe, ging ich vom Wanderparkplatz in Bad Rappenau-Zumhof erst durch den Wald zur Burg Guttenberg und dann durchs Tal wieder zurück, wobei ich den Hinweg durch den naturbelassenen Bannwald und vorbei an einem großen alten jüdischen Friedhof eigentlich noch schöner fand als den vielbegangenen und teilweise asphaltierten Mühlentalweg. 
Meine Fotos zeigen etwas von dieser schlichten Wald- und Wiesenlandschaft, nichts "Besonderes", aber in dieser ursprünglichen Form doch längst nicht mehr überall anzutreffen - und so wunderbar erholsam (die gute Waldluft muss man sich dazu vorstellen)!


Nein, soo kalt war es nun auch wieder nicht... der Mühlsee war eisfrei :)



Sitzgelegenheit, moosgepolstert

Der Heinsheimer Judenfriedhof ist einer der größten in Süddeutschland und zieht sich mit seiner schönen alten Mauer weit an der Straße entlang.


Friedhöfe sind so - tröstlich, finde ich. Still, schön, gelassen, der Zeit enthoben.


Efeudetail an einer Säule

Auf den ersten Blick wirkt der Wald grün und frisch - bei genauerem Hinsehen entdeckt man die Folgen der Trockenheit. Der Boden ist voll dürrem Laub, schon Ende August.

Burg Guttenberg, seit 800 Jahren bewohnt von den Freiherren und -frauen von Guttenberg-Gemmingen und bekannt durch ihre Greifenwarte. Leider kam ich zu spät zur Flugvorführung - dann eben beim nächsten Mal.
Der würdevolle Uhu machte mir als kleines Mädchen immer großen Eindruck, wenn ich an der Hand meines Opas (der in Neckarmühlbach seine letzten Jahre vor dem Ruhestand als Pfarrer verbrachte) hier herauf spaziert war.



Der Abstecher zur Burgkapelle musste sein, denn hier bin ich einst von meinem Opa getauft worden. Ewig war ich nicht mehr hier... leider war die Tür verschlossen.

Epitaph an der Burgkapelle

Sehr idyllisch liegt die Schnepfenhardter Mühle, bekannt als "Mühlenschenke", im Talgrund. Hier lässt es sich gut Rast machen. Mir genügte eine Johannisbeerschorle als Erfrischung für den Rückweg.

 

Um die Sommersmühle herum entdeckt man heiteres Kunsthandwerk...

...wie diese Mauerkinder...

..oder freundliche farbenfrohe Gockels...

...und, in natura, kontemplativ in sich ruhende Geißböcke.



Ich bin nicht an allen Mühlen vorbeigekommen, die Wanderung wird also demnächst in erweiterter Form wiederholt werden müssen. Oder dürfen. Ich freu mich drauf!

5 Kommentare:

  1. Liebe Brigitte, ich bin gern Deinem Wanderweg gefolgt - mir tut gerade jeder Augenblick der Ruhe sooo gut und unter Bäumen kehrt bei mir immer Ruhe ein. Die Geißböcke empfinden das wohl ganz ähnlich - sie sind ja die Ruhe selbst. Und Dein Pausenort ist wirklich sehr einladend. Ob ich mich mit einer Schorle hätte bescheiden können, weiß ich nicht😊
    Ich wünsche Dir ein ganz schönes Wochenende - sei lieb gegrüßt von Lene

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    1. Ja, mir geht es auch so - sobald ich in den Wald komme, verändert sich meine Wahrnehmung und mein Atem, die Zeit scheint langsamer zu laufen. Und so ein naturbelassener Wald hat eine ganz eigene Kraft.

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  2. Liebe Brigitte,
    ja, Ausflüge zu Hause können wahrlich beflügeln.
    Um ehrlich zu sein, gefallen mir die Fotos der gemütlichen Ziegen zum Schluß am allerbesten ;o)
    Na und die moosgepolsterte Bank.
    Reisevorbereitungen stressen mich zum Glück nicht so - und gerade noch am Meer bin ich sowieso tiefenentspannt...
    Herzlicher
    Claudiagruß

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    1. Hach, Meeeeer - das würde mir auch gefallen...
      Ich wünsche dir wunderschöne Spätsommertage dort!

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  3. Flugreisen mag ich, seitdem ich Mutter wurde, überhaupt nicht mehr. Genau so Reisen mit Bus und Bahn. Früher war ich viel unterwegs. Inzwischen mag ich die Perlen vor der Haustür, die es zu entdecken gilt. Deine Wege hätten mir auch gefallen. Liebe Grüße

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