Donnerstag, 19. Februar 2015

Der Si - Sa - Socken - Strick - Post :-)

Ich glaube, ich habe noch nie, seit ich mir dieses Plätzchen im Bloggerland eingerichtet habe, auch nur ein Paar selbstgestrickte Socken gezeigt... das muss anders werden! Nicht, dass ich nun vor hätte, euch mit jedem neuen Exemplar stolz vor der Nase herumzuwedeln - das würde mir sicher schnell langweilig werden. Aber ich möchte wirklich dem Thema Handarbeit und Selbermachen einen größeren Platz als bisher einräumen (schon um die Motivation zum Umsetzen meiner diesbezüglichen guten Vorsätze zu erhöhen...*räusper*..).


Und damit alles seine Ordnung hat, fängt dieser Si - Sa - Sockenpost da an, wo das Sockenstricken für mich überhaupt angefangen hat, in der Grundschule nämlich. Im Handarbeitsunterricht. Und dieses Stricksocken-Urerlebnis war alles andere als eine Erfolgsstory...


Wenn ich an meine Anfänge mit dem Stricken zurückdenke, dann finde ich es doch ein bisschen erstaunlich, dass ich heute so gerne stricke und nie ganz ohne Strickzeug sein mag. Möglicherweise habe ich die ersten Maschen von meiner Oma gelernt (beim Nähen weiß ich es, aber an Strickunterricht bei ihr kann ich mich nicht erinnern). Das würde erklären, warum der Handarbeitsunterricht in der Schule mir den Spaß daran doch nicht gänzlich austreiben konnte. Der war nämlich, zumindest in der Grundschule, eher traumatisch als traumhaft. Wir hatten eine ziemlich boshafte Handarbeitslehrerin, die Witze auf Kosten einzelner Kinder machte (was ich noch halbwegs ertrug, ich konnte nämlich auch selber frech sein) und welcher Fehlerlosigkeit wichtiger war, als Freude am Selbermachen zu wecken.


Ein bisschen Pech war auch dabei: das erste selbstgestrickte Stück, eine grüne Bommelmütze, habe ich kleine Schlamperin leider bald verloren (dafür konnte die Lehrerin nichts). Aber dann standen Socken auf dem Lehrplan, und da habe ich wohl beim Bündchen ein paar heruntergerutschte Maschen verkehrtherum aufgefasst. Jedenfalls wurden die Nadeln mir nichts, dir nichts herausgezogen und etliche Reihen aufgeribbelt mit der Begründung, da seien verdrehte Maschen drin gewesen und ich solle bis zur nächsten Stunde die Maschen richtig aufnehmen und wieder hochstricken.


Ich war so wütend, dass ich beim Nachhausekommen das  lädierte Teil samt Nadeln hinschmiss und verkündete, dass ich nie wieder eine Masche stricken werde und dass mir eine Sechs in Handarbeit ganz egal sei. Meine Mutter hatte Verständnis für meine Empörung, fand aber Totalverweigerung doch nicht so gut und bot mir an, wenigstens das Wiederauffassen der aufgezogenen Maschen für mich zu machen. Das war wirklich selbstlos von ihr, hatte sie doch zwar Grundkenntnisse, aber so gut wie keine Strickpraxis. Die Sache hat ihr dann aber wohl doch Spaß gemacht, denn bis zur nächsten Handarbeitsstunde hatte sie nicht nur die Maschen aufgenommen, sondern das ganze Bündchen, so gut sie konnte, fertiggestrickt! 


Dieses fertige Sockenbündchen  wurde nun von der Lehrerin inspiziert, und was mussten meine armen Ohren hören? "Du hast ja wieder so viele Maschen verdreht aufgefasst! Das ist ja schlimmer als zuvor!" Und ritsch-ratsch, Nadeln raus und all das in abendlicher Arbeit von meiner Mama Gestrickte aufgeribbelt!
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Den Rest der Sockenaffäre habe ich vergessen, verdrängt wohl eher. Fertig wurden sie jedenfalls nie, denn jetzt war es auch meiner Mutter zu dumm. Und ich habe lange Zeit, auch als ich schon mit Vergnügen Jacken und Pullover nadelte, nicht wieder versucht, Socken zu stricken. Meine Mutter allerdings ließ es sich von meiner Schwester beibringen und hat uns immer wieder mit Selbstgestrickten beschenkt. Erst als sie vor ein paar Jahren aufgrund von Altersschwäche das Sockenstricken aufgeben musste, habe ich mich aufgerafft, das alte "Sockenstricktrauma" zu besiegen. Mit den schönen selbstmusternden Garnen war es ja auch viel unterhaltsamer als früher. Und seither sind doch etliche Paare entstanden, von denen die hier abgebildeten nur einen Teil darstellen - andere wurden verschenkt, an Vater, Mann und Söhne (ja, so ab und an schätzen sie inzwischen doch solch ein mit Liebe gestricktes Fußwärmerli von der Mama...).



Ganz links mein erstes Exemplar, noch mit kleineren Fehlern (ätsch, all ihr doofen Handarbeitslehrerinnen!!), ganz rechts ein Strickauftrag vom damals 14jährigen Sohn, der sich in einer Reggae-Phase befand, Gute-Laune-Musik von Bob Marley liebte und sich passend dazu "Jamaika-Socken" wünschte...  und er trägt sie tatsächlich immer noch, wenn auch mehr so "im Haus herum".   ;-)



...und hier das jüngste Paar, inzwischen fertig und an das Februar-Geburtstagskind verschenkt (die Wolle hat er sich selber ausgesucht! ...dieses Kind trug zwischen seinem zwölften und sechzehnten Lebensjahr fast ausschließlich Schwarz; jetzt darf es also etwas bunter sein, zumindest an den Füßen..).

So, das waren die Si-Sa-Socken. Mal sehen, was als nächstes drankommt - vielleicht die I-A-Ufos...?   :-)  Auf jeden Fall habe ich große Li-La-Lust bekommen, diesen Bli-Bla-Blog ein Stückchen kreativer und bunter werden zu lassen. In diesem Sinne: Bis auf weiteres!

11 Kommentare:

  1. ProPraPrima :-) sind sisasuper, und schön, wenn Du jetzt mehr handwerkliches zeigst!
    wie gut, dass Du dieses Trauma doch überwunden hast. Und Deine Mutter auch *lach*
    liebe Grüße von Petra

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  2. Da bin ich ja von den Socken :-). Meine Sockengeschichte beinhaltete ein Fersentrauma. Socken scheinen für Manche eine Lebensspanne lang ein Buch mit verschiedenen Siegeln zu sein, die gebrochen werden wollen. Wir haben das offensichtlich geschafft. SCHÖN !

    Grüße von
    aelva

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    1. Fersentrauma hab ich glücklicherweise keines, bis zur Ferse bin ich damals ja gar nicht gekommen... ;-)

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  3. Hadu Su-So-Strickerin!
    Deine traumatischen Handarbeitsunterrichtslehrerinnenerlebnisse kann ich nur teilen. Meine hat mich damals immer an den Ohren gezogen und "Saukerl" genannt. Im Übertrittszeugnis ans Gymnasium hatte ich in Handarbeit tatsächlich mangelhaft, eine 5! Dabei hab ich schon im Kindergarten gerne gewerkelt, aber unangenehm war ich für etliche Lehrer wohl immer.
    Heute stricke ich bei Socken die einfache Variante, mit Ferse in einem, also ohne Absetzen...und trage sie in den kühlen Monaten Tag und Nacht.
    Dir weiterhin viel Bu-Su-So-stri-freu!
    ♥Marion

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    1. "Saukerl" - unfassbar..!!! *kopfschüttel*
      Meine nannte mich "Velveta" (mein Mädchenname war "Kraft") und fragte mich, ob mein Papa vielleicht Käse macht... harharhar... :-/
      Nun ja.
      Wir sind drüber weg, nicht? :-)

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  4. Mache Lehrer wissen gar nicht, wie weh solche Taten und Worte einem Kind tun können, umso schöner, dass du dich davon nicht hast entmutigen lassen. Socken stricken wurde bei uns im Textilkunde Unterricht schon nicht mehr gezeigt, gut, dass es in unserer Familie strickende, Stickende und häkelnde Mutter, Tanten und Omas gab, ohne sie würde ich jetzt sonst nicht an der Nadel hängen ;o) Ich freue mich schon sehr auf mehr Handgearbeitetes von dir. Mach´s gut du, Birgit

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  5. Meine damalige Handarbeitslehrerin war auch so ein "Drache". Wir nannten sie insgeheim immer
    "alte Hexe". Und dann hatten wir auch noch Kochen bei ihr. Ganz fürchterlich. Ich mag garnicht
    daran zurückdenken.
    Auf jeden Fall hast du eine tolle Sockenparade. Danke fürs Zeigen.
    Einen guten Start ins Wochenende wünscht
    Irmi

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  6. Gab es zu unserer Zeit eigentlich Handarbeitslehrerin, die einem Spaß am Handarbeiten vermitteln konnten ?? Ich kann mich erinnern, dass meine Oma mir und meiner Schwester mit den Sockenfersen geholfen hat. Der orangefarbene Teddybär wurde mit sehr kleinen Schaumstoff-Fuzzeln gefüllt, die der Teddy über die lockeren Reihen regelmäßig wieder hergab. Gut, dass wir mithilfe unserer Mütter und Omas oder selbständig die Freude am Handarbeiten gefunden haben. Deine Sockenparade gefällt mir gut. Lieben Gruß von Christine

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  7. Ein herrlicher post und soviele fröhliche Farben. Ich hatte auch so giftgrüne Socken bzw. habe sie noch! Zur Geburt braucht man warme Socken, sagte die Hebamme und das geht mit gestrickten am Besten. Also gabe es bei jedem Kind gestrickte Socken und hier mussten farbige her. Ich habe sie zur Geburt nicht benötigt und auch später nur widerwillig getragen, sie sind halt nun mal nicht Blau!!!! Viele Socken gingen und kamen, aber das grüne Paar hat sie alle überlebt. Jetzt muss ich gerade schmunzeln, wahrscheinlich nennt man das Sockenleiche!
    LG
    Manu

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  8. Unglaublich, was sich deine Lehrerin herausgenommen hat! Wenn man das jetzt mit mir machen würde, ich wäre so wütend. Mit Kindern gehen so viele anders um als mit Erwachsenen.
    Ich hatte auch Handarbeitsunterricht in der Schule. Man, war das langweilig! Wirklich schade, dass das Handarbeiten in der Schule niemandem Spaß macht. Andererseits ist es ja schön, dass das in den Familien vom Oma zu Enkelin oder von Mutter zu Sohn weitergegeben wird.
    Schön, dass du wieder mit dem Stricken angefangen hast. Deine Socken sind sehr hübsch. Für Socken fehl mir leider die Geduld (selbst für Kindersocken...)
    Liebe Grüße,
    Kathrin

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