...dann hast du Weihnachten den Advent verpennt!
(Liebe Ramona, ich hab deine Karte nicht wirklich verhunzt - nur per Bildbearbeitung!)
O je!
Das wäre wirklich schlimm!
Und jeden Tag gespannt bin, was heute wohl aus dem Umschlag herauskommt!
Und das doch auch ein wenig hier teilen möchte!
Also: höchste Zeit, meinem halbverhungerten Blögchen wieder etwas Leben einzuhauchen!
Zehn kleine Adventsfreuden hängen schon da, neben dem Essplatz, eine schöner und kreativer als die andere, jede unverwechselbar und liebevoll ausgedacht und gemacht: mit bunten Sternen, einem Nikolaus, feinen Teebeuteln, hübschen Bastelanregungen, weihnachtlichen Geschichten und Gedichten - ich staune immer wieder aufs Neue über diesen adventlichen Einfallsreichtum.
Was den arg vernachlässigten Blog angeht - und nicht nur den - dazu will ich hier auch ein paar Sätze schreiben:
Ich habe dieses Jahr lange gebraucht, um mich auf diese besondere Zeit mit ihrer Stimmung einzulassen. Es war und ist so vieles zu "bearbeiten" nach dem Tod meines Vaters, innerlich und äußerlich, und vor allem Letzteres (Amtliches, Schriftverkehr, Formulare...) kostet mich viel Energie, ich bin das nicht gewohnt und finde es sehr anstrengend. Ich hangele mich von Aufgabe zu Aufgabe und bin doch irgendwie nicht richtig "da", verzettele mich leicht, bin oft langsam und umständlich. Und dann lese ich von den schlimmen Dingen, die in Hameln, Kiel oder Aleppo (und sicher noch an vielen anderen Orten) geschehen, und bekomme sie nicht mehr aus dem Kopf. Ich weiß, dass niemandem geholfen ist, wenn ich das so nah an mich heranlasse, dass es mich runterzieht - aber wenn ich versuche, es "auszublenden", bleibt oft eine diffuse Traurigkeit, die mich müde macht. Flügellahm. Blogschreiben? Vielleicht später wieder...

Es ist gut, wenn einem in einer solchen Lage etwas von außen begegnet, das einem hineinleuchtet und ein kleines Licht aufsteckt. So wie der heutige Text im Kalender "Der Andere Advent", den ja manche von euch auch haben. Die Unterscheidung zwischen "traurig sein" und "unglücklich sein" hat mich sehr nachdenklich gemacht. Und was diese Mutter eines verstorbenen Kindes über die Erfahrung schreibt, zu trauern und doch auch Glück zu erleben, beides zuzulassen, ohne dass eins das andere verdrängen müsste, das hat etwas bei mir verändert. Als ob mein Herz aus zwei Teilen wieder zusammengesetzt worden wäre. Beides darf gleichzeitig da sein und auch gespürt werden: Trauer und Freude. Die Freude macht den Schmerz nicht vergessen, aber der Schmerz löscht auch die Freude nicht völlig aus. Ich bin nur ganz da, wenn ich beides spüren kann, das Leichte und das Schwere, das Helle und das Dunkle.
Alle Farben.
So, und jetzt bin ich schon vorfreudig gespannt: was mag sich wohl hinter dem elften Briefumschlag-"Türchen" verbergen... hmmm...?
(das Foto ist schon ein paar Tage alt, wie man sieht...) :-)