Sonntag, 7. Oktober 2018

Sonntagsfreude: Ganz schön Feige!



Als wir vor nunmehr fünf Jahren aus dem rauheren Oberschwaben hierher ins milde Neckartal mit seinem Weinbauklima gezogen waren, fielen mir in den Gärten hier und da große Feigensträucher auf, die im Herbst über und über voll mit lilablauen Früchten waren. Ich kann mich nicht erinnern, diese "Exoten" in meiner Kindheit schon gesehen zu haben. Inzwischen scheinen sie recht beliebt zu sein, vorausgesetzt der Garten ist groß genug.
Ich mag Feigen sehr gern, vor allem, wenn sie wirklich ganz reif frisch vom Baum kommen, und so rodeten wir eine Gartenecke, um unser Glück zu versuchen. Die Gärtnersfrau meinte zwar, dass die Früchte nur in langen, warmen Sommern wirklich ausreifen würden, aber in diesen Klimawandelzeiten dürfte das ja kein großes Problem sein...
Wir pflanzten also unser kleines Feigenbäumchen, und nun, im zweiten Jahr, ist es hübsch gewachsen und beschenkt uns mit genau DREI kleinen Babyfeigen!  :) 
Allerdings sind sie trotz des heißen Sommers noch grün, und ich bin skeptisch, ob sie es noch packen, bevor der erste Frost kommt. Das Bäumchen steht leider nicht in der vollen Sonne, ein Pfeifenstrauch daneben ist viel zu groß geworden und muss jetzt dringend gestutzt werden.





Dennoch gab es letzte Woche einen wahren Feigen-Glückstag für mich, denn ich bekam von Leuten, die nicht mehr wussten, wohin mit der Feigenflut von ihrem großen Strauch, fast drei Kilo der leckeren Früchte geschenkt! Vollreif und so süß und aromatisch, dass sie schon pur wie die reinste Marmelade schmeckten.
Ich habe gefuttert, soviel ich konnte, der Sohn hat seine Freunde mit Feigen-Apfel-Trauben-Obstsalat bewirtet, und mein sehr überschaubarer Vorrat an Eingekochtem ist um fünfzehn Gläser Feigenmarmelade gewachsen (stark zuckerreduziert wegen der Süße der Feigen und veredelt mit einem guten Schuss von meinem letztjährigen selbstgemachten Nusslikör... ich muss beim Marmeladekochen immer ein bisschen rumprobieren).

   
Das Beste kommt zum Schluss, denn niemals schmeckt ein Marmeladenbrot besser als mit dem noch warmen Rest frisch aus dem Topf bestrichen... (früher bekamen das immer die Kinder, heute belohne ich mich selbst damit)!  :)



8 Kommentare:

  1. Liebe Brigitte,
    du siehst mich blaß vor Neid!
    Ich liebe frische Feigen - und es übrigens - genau wie du - beim Marmelade kochen ein wenig herum zu probieren... Feigen haben es bei mir allerdings noch nie zu solchen Ehren gebracht, denn ich muss sie teuer kaufen und konnte nicht von Sträuchern aus dem Vollen schöpfen.
    Für die 3 kleinen eigenen Fruchte wünsche ich dir einen sonnig- warmen Spätherbst. Vielleicht klappt es ja dann doch noch mit dem Genuss?!
    Herzlicher
    Claudiagruß

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    1. Ich habe mir bisher auch nur einzelne Feigen als gelegentliches Dessert geleistet - dieser unverhoffte Feigensegen war ein echter Glücksfall.

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  2. Hallo Brigitte,
    da hast Du recht, jetzt dürfen wir selber den leckeren Rest zu uns nehmen. Ich mag Marmelade auch frisch aus dem Topf am liebsten.
    Feigen wachsen bei uns leider nicht, da sind wir wahrscheinlich doch ein bißchen zu weit oben. *g*
    LG zu Dir
    Manu

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    1. Das kann ich mir denken... Mir persönlich gefällt das "obere" Klima ja besser, aber den Feigen halt nicht. ;)

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  3. Mein Feigenbaum (Terrassenhaltung) brachte es mal auf 12 Stück. Allerdings hat ihn dann ein harter Winter zehnjährig für immer dahingerafft. In Süden kraxelten wir als Kinder in den Bäumen herum und aßen sie direkt vom Baum - so göttlich war der Geschmack. Allerdings kaufe ich sie hier kaum. Zu unverschämt sind die Preise, die ich nicht bereit bin zu bezahlen.

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    1. Ein 10jähriger Feigenbaum - das dürfte norddeutscher Rekord sein! :)
      Ja, bei den Stückpreisen kann man sich höchstens ab und zu eine oder zwei gönnen, statt Pralinen (die ich nicht mag).

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  4. Mhhh, da könnte ich glatt neidisch werden 😉. Ich liebe Feigen in jeder Variation. Mit Nusslikör - hast du ein besonders feiner Brotaufstrich gemacht.
    LG Brigitte

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  5. Ich darf ab und zu von dem Feigenbaum im Garten meiner Schwester profitieren und kann nachvollziehen, welche Freude so ein Exotenbaum im eigenen Garten macht. Es ist einfach etwas Besonderes in unseren Breiten. Mit jedem milden Winter wird es u.U. gewöhnlicher sie auch nördlich der Alpen zu finden.

    LG
    Beate

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