Sonntag, 28. Februar 2016

Der Februar ist immer so schnell vorbei...

...gerade noch "in time" hat sich heute das zweite UFO meines Neujahrs-Projektes in ein FO (oder VW, wie Pünktchen es vor kurzem nannte) verwandelt. Diesmal war es kein gestrickter "Schrankhüter", sondern mein erstes - und leider bis jetzt auch einziges - gewebtes Objekt. Ich sag jetzt mal lieber nicht, wie viele Jahre das arme Ding seiner Vollendung harren musste, es hat jedenfalls mehrere Umzüge mitgemacht...
An meinem damaligen Wohnort gab es eine Handweberin, die ab und zu einer Gruppe von Hobbyweberinnen bei ihren Arbeiten mit Rat und Tat zur Seite stand. Ich durfte ein paar Abende mitmachen und lernte, wie man eine Kette auf einen Tischwebrahmen aufspannt und mit dem Schiffchen webt. Nach etlichen Probeflecken habe ich schließlich ein größeres Stück mit Streifen und halbwegs geraden Kanten hinbekommen - nicht ohne Fehler, aber doch ganz brauchbar, wie ich fand. 


Es hatte gerade die richtige Größe für eine einfache Hirtentasche, innen nähte ich ein Stück Leinenstoff als Futter ein und außendrauf kamen zwei Holzknöpfe.


Und dann kam lange nichts mehr, denn um eine Tasche tragen zu können, braucht's einen Henkel, und den hat sie aus unerfindlichen Gründen nie bekommen... bis heute.


Ich habe lange überlegt, wie ich ohne allzu großen Aufwand eine Art Tragegurt machen könnte. Eine Kordel mit Quasten unten dran war mir doch etwas zu 70er-Jahre-mäßig, ein gewebtes Band wäre schön, aber nur mit höherem Zeitaufwand herzustellen gewesen. Vom damals verwendeten Kettgarn hatte ich noch fast eine ganze Kone voll (weil ich ja leider nie wieder gewebt habe), das wollte ich verwenden.


Schließlich kam ich auf die Idee, etwas von dem reichlich vorhandenen Konengarn durch die Strickmühle zu jagen und mehrere Meter Stricklieselschlauch zu fabrizieren. Weil das Ergebnis noch zu dehnbar und mir farblich auch zu hell war, nähte ich mit schwarzem Zickzackstich drüber. Dann legte ich zwei solche schmalen Bänder nebeneinander und zickzackte sie mittig zusammen. Das Ganze war total experimentell, mit hohem Lustfaktor und sehr niedrigem Perfektionsanspruch und völlig ergebnisoffen. Was am Ende herauskam, sah dann so aus:


Und genau so improvisiert und "gschlampert" gefällt es mir jetzt gerade komischerweise. Diese Methode scheint mir aber auch ausbaufähig zu sein, ich habe Lust herumzuprobieren, was sich damit alles anfangen lässt. Versuchsweise habe ich mehrere Strickschläuche zusammengenäht, es sieht interessant aus:



Ich denke, wenn man das Ganze ordentlicher und sorgfältiger macht, auch mal mit farblich nicht so kontrastierendem Nähfaden, sondern weniger sichtbar, oder mit verschiedenen Farben, könnte das ganz interessant werden.
Die Tasche ist jetzt endlich tragbar, die Knöpfe habe ich abgemacht, weil unnötig (und weil es mir das Anbringen von Schlaufen erspart hat). Und wenn ich die Stricklieselschlauchzickzack-Methode ein wenig perfektioniert habe, gibt's vielleicht auch noch einen schöneren Tragegurt...


(Sehr schlecht belichtete Bilder - es war schon Abend und ich konnte nicht bis morgen warten, denn da muss ja noch mein 12tel-Blick hier rein... immer diese deadlines...!)  ;-)



4 Kommentare:

  1. Die Tasche gefällt mir - gerade das "geschlamperte" daran. Bin gespannt, wie Dein Experiment weitergeht.
    Lieben Gruß und eine schöne Woche
    Katala

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  2. Deine Tasche ist wunderschön. Wie gut, daß sie nun nach mehreren Umzügen ihre Vollendung gefunden hat. "Geschlamperte" Sachen haben etwas, das ich sehr mag. Vielleicht diese Portion Individualität, die mir bei Perfektem immer so abgeht. Liebe Grüße. P.S.: Ich habe Krokusse in unserem Rasen entdeckt. Und die Amseln habe ich auch schon gehört. Frühling, ick liebe dir ;-)...

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  3. "Geduld nur, Geduld. Der Frühling ist nahe..." (Tomte Tummetott) :-)

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  4. Super, ich finde Deinen Gurt sehr kreativ und er passt schön zu der Tasche, deren Farben ich sehr mag.
    Lieben Lisagruß!

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