Sonntag, 6. Oktober 2013

(Kartoffel)ernte(ge)dank(en)

Viele von euch kennen das, ich höre das auch aus den Kommentaren heraus: Auch wenn man nur ein kleines Stück Gartenland hat - manchmal ein winzigkleines, das gerade mal zwei Reihen Buschbohnen, drei Tomatenstöcke, eine Zucchinipflanze, ein-zwei Beerensträucher und eine überschaubare Anzahl Salatköpfe trägt - es ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl, etwas Eigenes zu essen. Man schmeckt die ganze  Spannung und Freude, die das Pflanzen und Wachsen und Ernten gemacht hat, heraus. Auch wenn das Ganze fast mehr Geld kostet als es spart, ganz zu schweigen von der Arbeit, die man hat (und die einem allerdings das teure Fitnessstudio erspart :-)): Es tut einfach gut und macht einen stolz und glücklich, es verbindet einen mit der Erde und mit dem Leben und irgendwie auch mit den Generationen von Vorvätern und -müttern, die genau dasselbe getan haben, wenn auch gewiss in größerem Stil: gesät, gepflanzt, geerntet und sich daran gelabt. Und die von derselben Dankbarkeit erfüllt waren wie ich beim Anblick meiner paar Kartöffelchen... Das ist ein gutes, warmes Gefühl. Auch dafür bin ich dankbar.



Und noch, augenzwinkernd, ein Zitat aus den "Gartengeschichten" von Eva Demski:
"Mit den Produkten von der eigenen Scholle war es auch bei meinen Eltern eine besondere Sache. Ich glaube, sie konnten beide nicht fassen, dass zwei Intellektuellen, wie sie es waren, die Erzeugung von essbarem Obst und, in sehr bescheidenem Rahmen, sogar von Gemüse gelang.  Daran erkennt man zuverlässig Gartenbesitzer, die ursprünglich Städter waren: Ein selbstgezogenes Radieschen, eine Handvoll Schnittlauch, eine Schüssel Kirschen lösen eine gleichsam sakrale Zeremonie des Aufessens aus."
Ja. Genauso ist es...   ;-)

7 Kommentare:

  1. Ja, das kenne ich auch nur zu gut.
    Und jetzt habe ich gleich noch in die Gartengeschichten reingespickelt. Danke für den Buchtipp.

    Liebe Grüße
    Nula

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  2. ... und ehrlich gesagt, erscheint einem abgesehen von allem das selbst Gepflanzte, Gezogene, Geerntete nicht wesentlich wertvoller? Ob das Eigenhändige mit der Leichtigkeit weggeworfen würde, als Gekauftes wage ich schon zu bezweifeln. Und ich finde gelinde gesagt dramatisch, wieviel Essen den Weg in den Müll findet. Wäre spannend einen Vergleich anzustellen.
    Ein denkenswerter Beitrag!

    Gruß
    Beate

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  3. Jo, genauso isses. Und deswegen buddelt, macht und tut man jedes Jahr auf's Neue - auch wenn nie alle Tomaten reifen, die Kartoffeln gerade mal für eine Familienmahlzeit reichen, die Äpfel binnen einer Woche verputzt sind, die Quitten gerade mal eine handvoll abwerfen...

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  4. Du und Frau Demski sagst es, da gibt es ja nichts mehr hinzuzufügen.

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  5. Ja, so ist das! Deine Gedanken, und auch die Geschichte sagen alles!
    (unsere Kartoffelernte war sehr mager dieses Jahr. Keiner weiss warum. Dafür haben wir sehr viele Tomaten)
    ich wünsche Dir einen schönen Mittwoch
    Elisabeth

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