Die letzten vier Tage: eher Allegro als Andante.
Erst ein schöner, aber auch anstrengender Chorsamstag mit über zweihundert SängerInnen, an dem ich mit meinem Chor teilnahm.
Darauf ein Sonntag, der ganz anders geplant war, als er dann ablief. Ich kann hier nicht ausführlich darüber schreiben - aber stellt euch vor, jemand soll feierlich in den Ruhestand verabschiedet werden mit Blumen, Reden, Kollegen, Ehrengästen und jeder Menge sonstiger Leute, und dieser Jemand ist dann aufgrund äußerst kurzfristig eintretender akuter gesundheitlicher Probleme bei seiner eigenen Verabschiedung einfach nicht dabei, sondern verabschiedet sich per Rettungswagen ins Krankenhaus... es folgen hektische Telefonate, was nun zu tun sei... stellt euch aber außerdem drei große Söhne vor, die ohne viel zu fragen Essen kochen, Gäste versorgen, Getränkekisten schleppen, Fragen beantworten... und Festgäste, welche die unvorhersehbare Situation mit Anteilnahme, Gelassenheit und - nachdem klar ist, dass die gesundheitlichen Probleme der abwesenden Hauptperson zwar sehr unangenehmer, aber nicht wirklich ernster Art sind - mit Humor in einen Nachmittag voll guter Begegnungen verwandeln... stellt euch Blumensträuße und Geschenkkörbe vor, die überall im Weg stehen, und eine Menge übriggebliebene Häppchen, die dann abends, als Ruhe eingekehrt war, zusammen mit den ungarischen Freunden aufgegessen wurden, dazu ein vom Sohn aufgebrühter wunderbarer Espresso... ja, dann wisst ihr so in etwa, wie mein Sonntag war.
Am Montag Besichtigungs- und Einkaufsprogramm mit den Gästen - schön, aber leider nasskalt, weshalb ich jetzt auch zu den Erkältungsopfern gehöre.
Gestern dann viel Telefoniererei (alle wollen schließlich wissen, wie es dem Patienten geht - danke, zum Glück schon viel besser!) sowie ein paar halbherzige Aufräumversuche, die irgendwann zugunsten eines Mittagsschlafes aufgegeben werden.
Und die ganze Zeit klingt immer wieder eine Melodie in meinem inneren Ohr nach, ein Chorlied, am Samstag gesungen und nun mein Begleiter durch das Auf und Ab dieser Tage, und wohl auch noch eine Weile länger: John Rutter, The Lord bless you and keep you:
The Lord bless you all!
The Lord bless you all!
Das klingt ja über die Maßen aufregend. Gut, dass sich dann doch alles so einigermaßen gefügt hat.
AntwortenLöschenIch wünsche dir, dass die kommenden Tage nicht ganz so viele und starke Überraschungen bieten.
Liebe Grüße
Nula
Oh, liebe Brigitte, das war etwas viel Aufregung und Unvorhergesehenes. Gut, dass es der Hauptperson wieder besser geht. Toll, dass die Söhne und Gäste so flexibel waren. Ich frage mich oft, welchen Sinn solch ein Erlebnis hat. Manchmal zeigt es sich etwas später, manchmal nicht.
AntwortenLöschenIch wünsche dir tiefes Durchatmen und erfreulichere Nachbereitung, gute Besserung für die Hauptperson!